"Es war wie im Film: Verletzte lagen am Boden, weinten und schrien um Hilfe, einige knieten auf dem nassen Boden und beteten. Diejenigen, die gehen konnten, irrten wie ferngesteuert durch die Gegend." - Einsatzleiter Stefan Weber von der Feuerwehr Mieming wird diese schrecklichen Bilder wohl nie mehr vergessen. Er war einer der ersten, der Dienstag Abend nach dem verheerenden Busunfall in Obsteig an der Unglücksstelle eintraf. Kurz zuvor touchierte ein Lkw - wie bereits berichtet - einen entgegenkommenden Reisebus mit 33 chinesischen Touristen, der in Folge zehn Meter über einen Abhang stürzte und auf der Seite liegen blieb. 22 der 33 Insassen erlitten Verletzungen, einer davon schwere.
Busfahrer gab im Schock widersprüchliche Angaben
Laut Weber gelang es den Chinesen, sich selbst aus dem Wrack zu befreien: "Trotz Verletzungen krochen die Insassen regelrecht durch die Heckscheibe ins Freie. Alle waren total verängstigt und standen unter einem schweren Schock." Kurzzeitig kam bei den über 150 Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettung Hektik auf. Der ungarische Busfahrer gab in seiner Verzweiflung widersprüchliche Angaben zur Anzahl der Insassen. "Zuerst glaubten wir, dass noch welche vermisst waren, hoben sogar das Wrack auf, um zu sehen, ob jemand darunter lag. Zum Glück stellte sich nach 20 Minuten heraus, dass alle in Sicherheit waren", schildert der Einsatzleiter.
"Alle Businsassen waren offenbar angegurtet"
Wie es zu dem verheerenden Unfall kommen konnte, war gestern noch unklar. Die Polizei ist sich jedoch sicher, dass die Touristen - die sich auf einer Europareise befanden und die Schweiz im Visier hatten - nur ganz knapp an einer fürchterlichen Katastrophe vorbei schrammten. "Laut ersten Befragungen waren offenbar viele Businsassen angegurtet, sonst hätte es deutlich schlimmer enden können", betont Sprecher Stefan Eder und ergänzt: "Nun werden die gesicherten Spuren ausgewertet. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Fix ist bisher nur, dass sowohl der Lkw- als auch der Busfahrer nicht alkoholisiert waren."
Erste Entwarnungen
Gestern gab es bereits erste gute Nachrichten: Etwa zehn der 22 Verletzten konnten das Krankenhaus wieder verlassen. Entwarnung gibt es auch bei den anderen. Sie seien auf dem Weg der Besserung, hieß es.
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