Der Mitarbeiter des Grünen Kreuzes im oststeirischen Pöllau kämpfe, wie zahlreiche weitere Zeugen der Amokfahrt mit drei Toten, noch mit den Folgen des Erlebten, berichtete der ORF am Dienstagabend. Zwei Wochen nach der Amokfahrt wurde der Mann gekündigt. Als Begründung wurde angegeben, dass "die arbeitsbezogene gesundheitliche Eignung nicht gegeben sei", so das Zitat aus dem Kündigungsschreiben. Er leide, wie darin weiter zu lesen ist, "unter Schlafstörungen, Albträumen und Angstzuständen".
AK-Präsident: "Das Auto ist auf ihn zugefahren. Er wäre tot"
Nach der Kündigung wandte sich der Mitarbeiter des Grünen Kreuzes an die Arbeiterkammer, die ihm arbeitsrechtlich beim Prozess um Wiedereinstellung zur Seite stehen wird. Laut Josef Pesserl, Präsident der AK Steiermark, habe ihm der Mann geschildert, "dass er am besagten Tag durch die Herrengasse gegangen ist. Das Auto ist auf ihn zugefahren. Er wäre tot."
Pesserl zufolge verbrauchte der Mitarbeiter nach der Amokfahrt seinen Urlaub - obwohl er sich eigentlich hätte sofort krankmelden können. Er sei der Meinung gewesen, das Erlebte während der Urlaubstage verarbeiten zu können, was jedoch nicht der Fall war. Erst dann meldete er sich krank, so der AK-Präsident. Kurze Zeit später erhielt der Mann die Kündigung.
Hoffnung auf Einigung
Sein Arbeitgeber rechtfertigte die Kündigung allerdings damit, dass dieser nicht mehr im Job erschienen sei und sich niemals abgemeldet habe. Als er ihn angerufen habe, sei er nur beschimpft worden, so Erich Rechberger, der Leiter der Regionalstelle des Grünen Kreuzes Pöllauertal. Einer Wiedereinstellung stünde aber nichts im Wege - der Mitarbeiter müsse sich nur entschuldigen. Auf eine Einigung hofft auch AK-Präsident Pesserl. Er appellierte an das Grüne Kreuz, "diesen Mitarbeiter wieder einzustellen und die Kündigung wieder zurückzunehmen".
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