Leicht & beschwingt

Zeitlos: Sergio Mendes mit “Timeless”

Musik
19.04.2006 20:17
Brasilien steht für die Copa Cabana, Samba, schöne Frauen und den Karneval in Rio. Kurzum: Die schönen Dinge des Lebens. Doch Brasilien wäre nichts ohne die Musik von Sergio Mendes, dessen Songs auf der ganzen Welt brasilianisches Flair verbreiten. Zusammen mit Will.i.am von den Black Eyed Peas und vielen anderen internationalen Größen schuf Sergio jetzt "Timeless", eine Mischung aus brasilianischer Leichtigkeit und amerikanischem Hip Hop.
(Bild: kmm)

Sergio Mendes und Will.i.am von den Black Eyed Peas - zwei Künstler, wie sie auf den ersten Blick wohl unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch beide eint die Liebe für ins Ohr gehende Melodien. So kam es auch, dass Sergio bereits auf dem "Elephunk"-Album der Black Eyed Peas in die Tasten greifen durfte. Die damalige Zusammenarbeit trug Früchte und endete schließlich in "Timeless", dem ersten Album von Sergio nach acht Jahren.

Die Creme de la Creme gibt sich ein Stelldichein
Doch nicht nur Sergio und Will geben sich auf dem 15 Track starken Album ein Stelldichein: Die Teilnehmerliste des außergewöhnlichen Projekts liest sich wie das "Who is who" der US-amerikanischen Soul- und Hip Hop-Szene. Neben Will und den anderen Peas rappen Q-Tip, Pharoahe Monch, Black Thought von den Roots oder Chali 2Na von "Jurassic 5". Gesangliche Unterstützung gibt es von Soul-Queen Erykah Badu, India.arie, John Legend, Justin Timberlake oder - Trommelwirbel - Stevie Wonder himself.

Dass das musikalische Niveau angesichts dieses Line-Ups sehr hoch ist, dürfte wohl jedem klar sein. Doch wie klingt das Ganze? Erstaunlich gut, nach Sommer und jeder Menge Leichtigkeit. Gekonnt mischen Sergio, Will und die anderen Künstler brasilianisches Samba-Feeling mit dem urbanen Sound des Hip Hops.

Crossover der besonderen Art
Da treffen auf "Mas que Nada", Sergios wohl größtem und bekanntestem Hit, Percussions und Trillerpfeifen auf groovende Hip Hop Beats und Raps, portugiesischer Engelsgesang mischt sich auf "Bananeira", einem Song von João Donato und Gilberto Gil,  mit dem Reggaeton eines Mr. Vegas, James Browns berühmtes "Funky Drummer"-Sample peppt Jill Scotts Gesang auf "Let me" (einem Song von Baden Powell) auf und John Legends zuckersüßer Singsang harmoniert perfekt mit den sanften Bläserklängen von "Please baby don't".

Ehe man sich versieht ist nach etwas mehr als einer Stunde auch schon wieder alles vorbei. Wie im Flug ziehen die fröhlich beschwingten Nummern an einem vorüber, nicht ohne jedoch zuvor den einen oder anderen Ohrwurm im Gehörgang zu hinterlassen. Obwohl die Frischzellenkur den brasilianischen Songs sehr gut tut und auch wunderbar mit den amerikanischen Beats und Raps harmoniert, so bleibt am Ende doch ein Kritikpunkt: "Timeless" klingt über weite Strecken eher nach einem Album der Black Eyed Peas - und nicht so sehr nach Sergio Mendes.

Dennoch: "Timeless" sorgt zweifelsohne für gute Laune und sollte daher in diesem Sommer auch in keinem CD-Player fehlen. Wer sich davon selbst überzeugen möchte, der findet auf Sergios Homepage (siehe Infobox) Hörproben zu den Songs.

Fazit: 9 von 10 zeitlosen Punkten

von Sebastian Räuchle

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