Fagan und sein Münchner Kollege Michael Witti bestritten "die Integrität der österreichischen Ermittlungen". Die im Strafverfahrenen getroffenen Feststellungen, wonach der Brand eindeutig von einem Heizstrahler im Unglückszug ausgegangen sei, der einen Konstruktions-, Produktions- und Materialfehler gehabt habe, bezeichnete Fagan wörtlich als "Bullshit".
Sie schilderten den Ablauf folgendermaßen: In Folge eines Öldruckverlusts sei zunächst der Zug stehen geblieben. Als im hinteren Bereich das Feuer ausbrach, wären vorerst 180 Leuchtstäbe explodiert. Die Hydraulikleitung habe dann zündschnurartig funktioniert und die Flammen zu den im vorderen Zugbereich bzw. in der Mitte an der Unterseite angebrachten, jeweils 100 Kilo schweren Tanks geleitet.
"Die sind mit hochexplosivem Gas gefüllt gewesen und aufgeplatzt", stellte Witti fest. Die mittlerweile ins Freie geflüchteten Insassen hätten keine Chance zu entkommen gehabt. Diese Beweise fänden sich mit keinem Wort im Gerichtsakt, so der Vorwurf von Fagan und Witti. Fagan und sein Team wollen daher noch heuer in den USA endgültig den Klagsweg gegen Unternehmen wie Bosch, Siemens oder Mannesmann sowie die Republik Österreich beschreiten, sollten auf den 5. Dezember angesetzte Vergleichsgespräche ohne Erfolg verlaufen.
Demgegenüber mahnte der Wiener Opfer-Anwalt Johann Stieldorf zu Besonnenheit. So stünde bereits ein Betrag von 16 Millionen Euro zur Verfügung, der nach einem bestimmten Vergabeschlüssel auf die betroffenen Angehörigen aufgeteilt werden könnte.
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