Schützenhöfer bleibt

Weißer Rauch über der Grazer Burg

Steiermark
05.03.2015 15:48
Der Schützenhöfer-Nachfolger heißt Schützenhöfer! Knalleffekt bei der Entscheidung - Landtagswahl noch vor der politischen Sommerpause!

Will er, will er nicht, kann er, tut er sich den ganzen Zinnober  überhaupt noch einmal an? So lief das politische Fragespiel der letzten Monate. Donnerstag hat Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann-Vize und VP-Chef, sämtlichen Spekulationen um einen Nachfolger - ob der nun Siegfried Nagl, Hans Seitinger oder Karl Irgendwer heißt - ein Ende gesetzt. Der Nachfolger von Schützenhöfer heißt Schützenhöfer. Habemus Schützi, weißer Rauch über der Grazer Burg.

Pünktlich zum Zwölfeläuten vom gegenüberliegenden Dom federte ein gut gelaunter Schützenhöfer durch die Doppeltür seines Büros. "Grüß Gott, was ist da los, wir werden miteinand’ noch ein Zeitl zu tun haben", begrüßte er ungewöhnlich viele Reporter und Kamerateams.

"Ja, ich trete an!" - Aus vielerlei Gründen, auch um die "Kultur dieser guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit fortzuführen." Und er wolle gemeinsam mit seinem Zukunftspartner Franz Voves Flagge zeigen. "Auch bei Gegenwind". Man hätte viel erreicht in der Steiermark - Budget ohne Schulden, Strukturen geändert, das Land neu geordnet - aber es gebe noch reichlich zu tun. Drei Bereiche seien ihm wichtig: Arbeit, Forschung, Stärkung der Regionen.

Der Entscheidung vorausgegangen war - und der Autor dieser Zeilen war oft genug dabei - ein aufreibender Prozess, ein Kampf, den der Politiker mit sich selbst geführt hatte - Grübeln, Abwägen,  Selbstquälen, ein Ringkampf, der schlaflose Nächte gebracht hat, wie er Vertrauten gestand. Was ist das Beste für die Steiermark, aber auch für die Partei?

Was war nun so kompliziert, dass sich Schützenhöfer manchmal dem Vorwurf des "Wiglwagl", des Zauderertums, aussetzen hat müssen? "Nützt es dem Land, wenn es in eine Zukunftspartnerschaft geführt wird, mehr, wenn das die beiden handelnden Personen machen, also Franz Voves und ich?" Oder ist es besser, wenn einer der beiden bisher nicht Teil der Partnerschaft war?

Schützenhöfer hat sich also für Variante eins entschieden. Bestärkt in der Entscheidung hätten ihn nicht nur Funktionäre, Wegbegleiter, Freunde. "Nein, es war schon so, dass Leut’ mich auf der Straße aufgehalten und gemeint haben: Machen Sie weiter! Das ist in der Zeit, wo wir als Parteien g’stritten haben, nie passiert", betont Schützenhöfer die offensichtlich positive Stimmung in der Bevölkerung zur gelebten Reformpartnerschaft.

Hauptfrage bei der kommenden Wahl werde sein: "Kann man Reformen umsetzen, ohne vom Wähler abgestraft zu werden? Ich glaube, man kann." Ob seine Kandidatur strategisch sei, er den "Platzhalter" für einen zukünftigen Kandidaten mache? "Wenn man sich bewirbt, dann für fünf Jahre." Nachsatz: "So Gott will!" Aber es wäre nicht Hermann Schützenhöfer, hätte er bei der Präsentation seiner Entscheidung nicht auch ein bisserl Futter für die vielen Reporter mit im Gepäck gehabt. Einen Paukenschlag, wie es in unserer Branche so schön heißt. Und es war kein leiser.

Es ist keine Zeit für einen sinnlosen Wahlkampf, sparen wir uns das Getöse und einen Haufen Geld, die sinnlosen Broschüren und Geschenke, wählen wir den Landtag doch noch vor dem Sommer!" Das nennt man auch: Das politische Heft in die Hand nehmen. Zukunftspartner und Landeshauptmann Franz Voves zeigte sich auch erleichtert über die Entscheidung des "politischen Freundes": "Es ist der Tag des Hermann Schützenhöfer, ich freue mich." Schützenhöfer hätte ihn über den Plan, vor dem Sommer zu wählen, informiert, er könne dem "viel abgewinnen". Er werde jetzt die roten Gremien informieren, spätestens am Montag gibt es die Entscheidung.

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