Mit zunehmendem Alter schlafen Bienen zudem immer seltener in leer stehenden Zellen, heißt es in der Studie, die im Online-Fachmagazin "PLOS One" erschienen ist. Die Bienen hätten vermutlich wegen ihrer verschiedenen Aufgaben ein unterschiedliches Schlafbedürfnis, sagte der Würzburger Biologe und Mitautor Jürgen Tautz. Die Forscher hatten am Bienenzentrum der Universität Würzburg das Verhalten von rund 100 Tieren beobachtet.
"Berufe" und Schlafverhalten ändern sich
Im Bienenstock herrscht strikte Arbeitsteilung: Die Arbeiterinnen durchlaufen in ihrem wenige Wochen dauernden Leben verschiedene "Berufsgruppen". Dabei verändert sich auch ihr Schlafverhalten. Junge Honigbienen sind beispielsweise für die Reinigung von Waben zuständig. Sie bleiben zum Schlaf nahe dem Brutbereich, wo reges Treiben herrscht. Dabei schlüpfen sie in leer stehende Zellen - dies könne helfen, Störungen zu vermeiden, so die Forscher. Ältere Artgenossinnen dagegen, die Nahrung suchen oder diese von den Sammlerinnen in Empfang nehmen und einlagern, schlafen eher am Rand und in der Regel außerhalb von Zellen.
Bei "Innendienst" mehrere Schlafphasen
Zudem halten die Sammlerinnen ein klares Tag-Nacht-Schema ein, während Bienen im "Innendienst" mehrere Schlafphasen haben. Die Sammlerinnen müssten sich mehr Informationen merken als die Bienen im Stock, sagte Tautz - und vor allem durchgehender Schlaf diene vermutlich der Konsolidierung des Gedächtnisses. Allerdings seien viele Fragen zur biologischen Funktion des Schlafs noch ungelöst. Die Studie könne aber Grundlage für weitergehende Untersuchungen in diesem Bereich sein, teilte die Universität von Wisconsin-La Crosse mit.
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