Die nun gemachte Entdeckung erkläre, warum viele Arten die Umgebung von Hochspannungsleitungen meiden und natürliche Territorien von Tieren durch sie regelrecht zerschnitten und fragmentiert werden, berichten Forscher des University College London (UCL), des Moorfields Eye Hospital in London sowie der Artic University of Norway und der University of Oslo im Fachjournal "Conservation Biology". Bisher sei unklar gewesen, warum die Tiere die Leitungen meiden, da sie weder eine physische Barriere darstellen noch direkt mit menschlicher Aktivität assoziiert werden, so die Wissenschaftler.
Rentiere sehen auch im UV-Bereich
In Norwegen konnten Glen Jeffrey vom Institut für Augenheilkunde am UCL und seine Kollegen bei Versuchen mit Rentieren, die sich häufig bis zu mehrere Kilometer von den Leitungen entfernt halten, zeigen, dass die Tiere die Hochspannungsleitungen sogar im Dunkeln sehen können. Schuld daran sind ultraviolette Lichtblitze und sogenannte Koronaentladungen, die permanent abgegeben und von den Augen der Tiere wahrgenommen werden.
Die Blitze und die Koronaentladungen würden in schneebedeckten Gebieten sogar noch verstärkt werden, berichten die Forscher. Im tiefen arktischen Winter würden die Leitungen den Rentieren daher nicht als "passive, graue Strukturen, sondern als Linien blitzender Lichter in der Landschaft erscheinen", die sie fürchten und daher meiden, vermuten die Experten.
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