Beim Entminungsdienst

Explosiv: „Sprengen ist das Allersicherste“

Niederösterreich
08.11.2025 17:00

Fast 30 Tonnen Kriegsrelikte sicherte der Entminungsdienst des Bundesheeres alleine heuer. Diese Woche wurde ein Teil davon am Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel (NÖ) in die Luft gejagt. Wie man trotz dieses explosiven Jobs die Pension erleben kann? Das verraten die Sprengstoff-Experten. 

„Ich bin glücklich verheiratet und möchte das so lange wie möglich auch bleiben“, sagt Werner Tobisch, stellvertretender Leiter des Heeres-Entminungsdienstes, wenn man ihn auf seine hochexplosive Tätigkeit anspricht.

Denn auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurden heuer – wie jedes Jahr – mehr als 1000 Funde von Kriegsrelikten auf österreichischem Boden gesichert. Alleine 470 gab es davon seit Jahresbeginn nur in Niederösterreich. Auch nach so langer Zeit kommen viele verschiedene Bomben-, Waffen- und Munitionsarten ans Tageslicht, die in den Weltkriegen verwendet wurden.

Zu Luft, zu Wasser und im Gebirge ...
Dabei müssen die 15 Experten des Entminungsdienstes nicht nur die Kriegsrelikte an Land bergen, seit Jänner waren sie auch bei 48 Sprengungen vor Ort, neun Tauch- und neun Alpineinsätzen sowie drei Flugeinsätzen gefordert. Nahezu 30 Tonnen Sprengstoff wurden seit Jänner in Sicherheit gebracht. Darunter auch wieder 250 und 500 Kilogramm schwere, amerikanische Fliegerbomben, die oft zu Tausenden alleine in einem Flugangriff abgeworfen wurden.

Ein bis zweimal pro Jahr werden die Kriegsrelikte am Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel in die Luft gejagt. „Denn Sprengen ist die allersicherste Methode, um Kriegsmittel zu beseitigen“, betont Entminungsdienst-Chef Wolfgang Korner. Er ist schon seit 1989 dabei und erklärt die vielen Funde in NÖ damit, dass das Flächenbundesland auch stark umkämpft war.

Und er weiß auch, warum sein Job so sicher geworden ist, sodass er nächstes Jahr – hoffentlich unbeschadet – in Pension gehen kann: „Wir können sehr genau feststellen, womit wir es zu tun haben und wie die Bombe aufgebaut ist. Ein Restrisiko bleibt dabei natürlich immer“, so der Routinier. Bei den Vorbereitungen zur Sprengung lautet der allgemeine Tenor zur Gefahr: „Wenn sie auf die Straße gehen, könnte ihnen auch ein Ziegelstein auf den Kopf fallen ...“

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