Die jüngsten Kürzungen im Sozial- und Bildungsbereich zeigen ein beunruhigendes Muster: Ausgerechnet Kinder sind es, bei denen die Landesregierung den Rotstift ansetzt. Mit den gekürzten Assistenzstunden in Schulen und dem Wegfall der Basisförderung für das Kinderbüro geraten wichtige Interessenvertretungen ins Wanken.
Auch bei der Versorgung von Kindern setzt die Landesregierung den Rotstift an. Im Fall der Schulassistenz bedeutet das für viele Familien, dass dringend benötigte Unterstützung über Nacht verschwindet. Kinder, die auf Hilfe angewiesen sind, stehen plötzlich ohne ausreichende Betreuung da. Offiziell spricht man von „Förderung der Selbstständigkeit“ und „effizientem Ressourceneinsatz“. Für die Betroffenen klingt das wie eine technokratische Rechtfertigung für einen sehr heiklen Einschnitt: weniger Chancen auf Bildung und Teilhabe.
Gleichzeitig verliert das Kinderbüro, seit Jahrzehnten eine zentrale Stimme für Kinderrechte, seine Basisförderung. Der Hinweis auf „Parallelstrukturen“ überzeugt wenig – vielmehr geht damit eine unabhängige Instanz verloren, die die Anliegen von Kindern in Politik und Gesellschaft wie kein anderer Interessensvertreter sichtbar macht.
Beide Beispiele verdeutlichen: Kinder haben in politischen Verteilungskämpfen oft die schwächste Position. Wenn notwendige Unterstützung und wichtige Interessenvertretungen infrage gestellt werden, spart man kurzfristig Geld, riskiert aber langfristig gesellschaftliche Folgekosten – von Bildungsbenachteiligung bis zu wachsender sozialer Ungleichheit.
Eine verantwortungsvolle Politik müsste genau hier ansetzen: nicht bei der Schwächung von Strukturen, die Kindern Chancen und eine Stimme geben, sondern bei deren Stärkung.
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