Geld regiert die Sportwelt. Das ist nichts Neues. Aber die Kommerzialisierung wird immer schamloser vorangetrieben. Jetzt beschloss das Organisationskomitee der Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), erstmals in der Geschichte Namensrechte für Wettkampfstätten zu verkaufen.
Dass damit die Tradition der Spiele, die Markennamen an den Wettkampfstätten verbietet, mit Füßen getreten wird, ist völlig egal. Wie sagte der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier, Autor des lesenswerten Buchs „Olympia. Die Spiele als Bühne für Sport und Politik“, einmal so treffend: „Es gibt Millionen und Milliarden Argumente für das IOC, sich nicht an seine Statuten zu halten. Jedes dieser Argumente ist ein Dollar.“
Den Tabubruch umschreibt Casey Wasserman, Vorsitzender des Organisationskomitees, im Stile eines Politikers so: „Von dem Moment an, als wir unsere Bewerbung eingereicht haben, hat sich LA28 dazu verpflichtet, die Chancen für die Spiele neu zu definieren. Durch die Möglichkeit des Verkaufs wird nun die Mission weiter vorangetrieben, die Spiele vollständig privat zu finanzieren und ohne Neubauten auszurichten.“
Es zählt nur der Gewinn in der eigenen Tasche
Diese Mission klingt schön. Ob sie wirklich umgesetzt wird? Völlig egal. Es zählt nur der Gewinn in der eigenen Tasche. Und alle machen mit. Insgesamt sollen Namensrechte von bis zu 19 Sportstätten vergeben werden. Die sogenannten Top-Partner des IOC sowie der Spiele von Los Angeles erhalten die ersten Gelegenheiten für einen solchen Kauf. Momentan bestehen bereits Verträge mit dem Automobilhersteller Honda, der die Namensrechte für die Arena in Anaheim, in der die Volleyball-Bewerbe ausgetragen werden, besitzt. Das Medien- und Technologieunternehmen Comcast sicherte sich die Rechte für die temporäre Squash-Arena.
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