Kampf um Stützpunkte

Notarzt als Lebensretter wird weiter gefordert

In Waidhofen an der Ybbs kämpft man für den Notarztstützpunkt.(Bild: Stadtgemeinde Waidhofen/Ybbs)

Protest gegen die Stützpunkt-Schließung gibt es auch in Waidhofen an der Ybbs: Die Anfahrt bei Notfällen dauert zu lang, wird dort befürchtete. Notruf Niederösterreich Chef entgegnet, dass oft der Notarzt nicht mehr benötigt wird.

In den Debatten um den NÖ Gesundheitspakt, den das Land beschlossen hat, wird eines immer klarer: Es rächt sich jetzt, dass man die von Veränderungen betroffenen Regionen vor vollendete Tatsachen gestellt und nicht vorab in die Beratungen eingebunden hat. Deutlich wird das derzeit bei den geplanten Schließungen von elf der 32 Notarzt-Stützpunkte in Niederösterreich. Das Vorhaben stößt, wie berichtet, auf heftigen Widerstand.

Auch in Waidhofen an der Ybbs sagt man den Schließungsplänen den Kampf an. In einem Brief an die mit dem Zusperren beauftragte Landesrätin Eva Prischl, werden zahlreiche Kritikpunkte aufgelistet: Der Wegfall des Notarztes vor Ort, bedeute im Ernstfall viel weitere Wege – es könne weit länger als 30 Minuten, dauern, bis die „medizinische Speerspitze“ beim Patienten eintreffe. „Das kann über Leben und Tod entscheiden“, heißt es.

Notruf-Chef entgegnet
Auf diese Bedenken reagiert Christian Fohringer, Chef von Notruf NÖ: „Unbestritten ist, dass Patienten bei bestimmten Erkrankungen so rasch wie möglich eine Therapie in einer Spezialeinrichtung zu ermöglichen ist.“ Seit Jahren werde allerdings bei Schlaganfällen kein Notarzt mehr alarmiert. Die Ressourcen müssten optimal eingesetzt, die Versorgung auf mehrere Säulen gestellt werden – mit First Responder, Notfallsanitätern und dem Notarzt an der Spitze. Medizinischer Fortschritt und Bevölkerungsentwicklung würden Anpassungen nötig machen.

„Dass die Region dünn besiedelt ist, ist kein Argument, keinen Notarzt zu haben. Wir sind keine Menschen zweiter Klasse“, hält Stadtchef Werner Krammer dagegen.