Rückgrat für Branche

Ohne Migration bleibt das Schnitzel im Lokal kalt

Österreich
24.07.2025 13:43

Ohne Menschen mit Migrationshintergrund läuft in Österreichs Gastronomie und Tourismus kaum noch etwas. Fast die Hälfte aller Beschäftigten stammt aus dem Ausland oder hat Migrationsgeschichte. Eine restriktive Einwanderungspolitik könnte deshalb nicht nur die beiden Branchen, sondern auch die gesamte Wirtschaft treffen.

Der Österreicher liebt sein Schnitzel und sein Bier – serviert wird beides aber häufig von Menschen mit Migrationshintergrund. Ohne sie würde es im Tourismus und Gastronomie düster aussehen. Laut einer Studie des Dema-Instituts stammen knapp die Hälfte der Beschäftigten in der Branche entweder selbst aus dem Ausland oder sind Kinder von Zugewanderten, wie aus der Studie des Dema-Instituts von Sozialforscher Günther Ogris hervorgeht.

Bei der Präsentation der Studienergebnisse in Wien warnte er gemeinsam mit dem Gastronomen Andreas Fuith vor einer zunehmend restriktiven Migrationspolitik. „Eine harte Einwanderungspolitik ist ein Angriff gegen die Wirtschaft, insbesondere die Gastronomie und Beherbergung“, sagte Ogris am Donnerstag. Die Gastronomie sei von Internationalität geprägt und „immer eine offene, neugierige Branche“ gewesen, fügte Fuith hinzu. Zudem erleichtere eine diverse Belegschaft die Diensteinteilung zu religiösen Feiertagen.

Gastronomie mit Einwanderungsgeschichte
Besonders geprägt von ausländischen Beschäftigten ist den Angaben zufolge die Gastrobranche in den Städten. In Wien, Graz und Linz machen Beschäftigte mit Migrationshintergrund rund 73 Prozent aus. Besonders in den stark vom Tourismus geprägten Bundesländern Tirol (38 Prozent) und Salzburg (44 Prozent) geht Ogris davon aus, dass der Anteil in Wirklichkeit über den angegebenen Werten liege, da zum Beispiel Saisonarbeiter nicht in den verwendeten Mikrozensusdaten erfasst würden.

In Wien hätten 35 Prozent der Beschäftigten der Branche die österreichische Staatsbürgerschaft – darunter 8 Prozent Eingebürgerte. Dazu kommen etwa  20 Prozent aus anderen EU-Ländern. Etwas weniger kommen aus Asien (inklusive Afghanistan und Syrien), 9 Prozent aus den Balkanstaaten, die nicht EU-Mitglied sind, sowie 5 Prozent mit türkischer Staatsbürgerschaft.

Der hohe Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund treffe unterdessen nicht nur auf die Beschäftigten zu. Auch die Gastronomen selbst hätten in Wien zu zwei Drittel eine Zuwanderungsgeschichte, so Ogris.

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