Noch vor zwei Jahren war jede städtische Gastronomiefläche in Linz verpachtet – heute steht die Stadt bereits bei zwei Leerständen und zwei gekündigten Lokalen. Oberwirt, Cubus, Urbanides und bald auch das Lentos-Restaurant suchen neue Betreiber. Die Ursachen sind vielfältig – und die Herausforderungen bei der Nachbesetzung größer denn je.
Es war im Mai 2023, als Dietmar Prammer, damals noch Liegenschaftsreferent, eine erfreuliche Zwischenbilanz zog: „Alle Lokale städtischer Liegenschaften sind derzeit verpachtet. Der geringe Pächterwechsel und der Erfolg dieser Betriebe zeigt, dass die Betreiber die Wünsche ihrer Gäste verstehen und die Linzer diese Lokale sehr schätzen.“ Zwei Jahre später hat sich das Bild verändert – nicht zwingend, weil das gastronomische Angebot in Linz weniger gefragt wäre, sondern weil es wie vielerorts zunehmend schwerfällt, langfristig verlässliche Betreiber zu finden.
Prominente Gastro-Leerstände
Aktuell steht die Stadt Linz gleich vor vier prominenten Gastro-Leerständen. Bereits seit April sind der Oberwirt und das Cubus ohne Pächter. In der vergangenen Woche kam – wie berichtet – das Urbanides dazu, das mit 25. Juli seine Türen schließt. Und auch im Lentos-Restaurant geht eine Ära zu Ende: Der aktuelle Betreiber zieht sich zurück, das Lokal wird frühestens im Jänner 2026 wieder neu vergeben.
Lentos-Restaurant bereits ausgeschrieben
Letzteres wurde auch schon offiziell ausgeschrieben: Gewünscht wird ein dem modernen Ambiente und dem Qualitäts- und Nachhaltigkeitsanspruch des Museums entsprechender Cafe- und Restaurantbetrieb. Zahlreiche interne und externe Veranstaltungen im Museum würden darüber hinaus attraktive Cateringmöglichkeiten bieten.
Mehrere Bewerber für den Oberwirt
Bezüglich möglicher neuer Pächter für Oberwirt und Cubus ließ man auf „Krone“-Anfrage seitens der Stadt wissen: „Für den Oberwirt gibt es einige Bewerbungen, die nun näher geprüft werden. Beim Cubus wird sich das ganze wohl noch etwas hinziehen.“ Der Grund: Der Vorpächter soll, ohne das Lokal geräumt zu haben, untergetaucht sein.
24 gastronomischen Einrichtungen in städtischer Hand
Mit insgesamt 24 Lokalen – verteilt auf Museen, Volkshäuser, Freizeitanlagen und öffentliche Räume – leistet die Stadt Linz einen wichtigen Beitrag zur kulinarischen Vielfalt und sozialen Infrastruktur der Stadt. Vom kleinen Imbiss bis zum gehobenen Restaurant: Die Bandbreite ist groß, die Bedeutung ebenfalls. Die Lokale sind wichtige Treffpunkte für Stadtteilbewohner, kulturell verankerte Orte der Begegnung und nicht zuletzt wirtschaftlich eigenständige Betriebe. Der kleinste unter ihnen ist der Imbiss Mr. Do’s am Hessenplatz mit 24 Quadratmetern, der größte das Pöstlingberg Schlössl mit 1277 Quadratmetern Nutzfläche.
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