Euroskills in Herning

Steiermark schickt erstmals mehr Frauen zur EM

Das Team Steiermark bei den Euroskills 2025 im dänischen Herning: Eva Manninger (Grafik-Design), Floristin Sophie Bretterklieber, Bautsichler Thomas Leitner, Fleischerin Simone Tieber, Zimmerer Johannes Rieger, Kfz-Mechanikerin Leonie Tieber, Glasbautechniker Marcel Resch, Malerin Katharina Höller und Maria Gesslbauer (Restaurant Service). Nicht am Bild ist Hochbauer Stefan Lanzl. (Bild: Jauschowetz Christian)

Von 9. bis 13. September kämpfen wieder die besten jungen Fachkräfte Europas um Medaillen bei den Berufsmeisterschaften Euroskills – heuer in Herning in Dänemark. Die Steiermark entsendet ein starkes Team aus sechs Frauen und vier Männern. 

Es sind internationale Leistungsschauen, bei denen das rot-weiß-rote Team immer besonders glänzt: die Skills-Berufsmeisterschaften, die jährlich abwechseln als Euro- und Worldskills stattfinden. „Länder wie China und Brasilien fragen uns, wie wir das machen“, gibt Skills-Austria-Geschäftsführer Jürgen Kraft einen Einblick. 13 Gold-, elf Silber- und sechs Bronzemedaillen haben alleine die Steirer bei den „Euros“ seit 2008 geholt. 

Unter den zehn steirischen Teilnehmern sind auch heuer wieder viele Medaillenhoffnungen – historisch gesehen etwa Malerin Katharina Höller aus Pinggau. Zehnmal haben steirische Kandidaten in der Disziplin schon Gold oder Silber geholt. „Das blendet man aus“, sagt Höller. „Aber ich will schon die Goldene heimbringen!“ 

Die Berufs-EM ist auch ein Friedensprojekt, bei dem junge Leute Energie, Freude und Leistung zeigen.

Skills-Austria- und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk

Bild: Jauschowetz Christian

Frauenanteil hoch wie nie
Höller ist eine von sechs Frauen, die ihre Berufe vertreten – so hoch war der Anteil noch nie. „In der Vergangenheit hatten wir zwar mehr Männer, die teilgenommen haben, erfolgreicher waren aber die Frauen“, sagt Skills-Präsident Josef Herk. „Talent hat mit Geschlecht nichts zu tun!“ Das beweist Kfz-Mechanikerin Leonie Tieber aus Paldau jeden Tag: „Ich verbringe aktuell wie Freizeit in der Firma“, sagt die Mitarbeiterin von Öamtc in Graz. „Wir trainieren die Fehlersuche an präparierten Autos.“ 

Bautischler Thomas Leitner 2024 in Lyon: Er musste wegen eines Sehnenrisses aufgeben und wagt jetzt das Comeback(Bild: SkillsAustria/MaxSlovencik/Florian Wieser)

Ein Comeback wagt Thomas Leitner, Möbeltischler aus Obdach. Vergangenes Jahr in Lyon musste er aufgrund eines Sehnenrisses aufgeben. „Das war eine langwierige Geschichte, aber die Gesundheit geht vor. Jetzt habe ich den Vorteil, gewisse Abläufe schon zu kennen.“ Weiters am Start sind: Grafikdesignerin Eva Manninger, Maria Gesslbauer (Restaurant Service), Floristin Sophie Bretterklieber, Hochbauer Stefan Lanzl, Zimmerer Johannes Rieger. Fleischerin Simone Tieber tritt bei einem Wettbewerb in Chur (Schweiz) an, Marcel Resch als Glasbautechniker bei einem Wettbewerb in Salzburg.

Österreichweit treten 49 Kandidaten an, 44 davon in Herning. Dort werden 100.000 Zuschauer und 600 Konkurrenten erwartet.