Der Umstieg auf eine Ganztagsschule sorgt für Verunsicherung im burgenländischen Oberwart. Die Bildungsdirektion verweist auf ein Konzept in 14 Tagen.
Wenn im September der neue Bildungscampus Oberwart seine Pforten öffnet, sollte eigentlich alles bereit sein: neue Räume, neue Konzepte, ein frischer Start. Doch statt Euphorie herrscht Unmut und Verunsicherung. Statt der Nachmittagsbetreuung im Hort soll es künftig das Modell der Ganztagsschule geben.
Ohne neues Konzept keine Klarheit
Eltern und Hortpädagoginnen schlagen Alarm: Was wird aus dem Hort? Und wie sieht die Ganztagsschule eigentlich konkret aus? Fragen, auf die man keine Antworten bekomme. „Wir wissen nicht, wer im September noch arbeitet“, heißt es vonseiten der Hortpädagogen.
Mehrere Verträge laufen Ende August aus. Ohne neues Konzept keine Klarheit, für niemanden, so die Kritik. Dabei ist der Hort für viele Kinder weit mehr als nur eine Betreuung: „Unsere Kinder haben dort ihre wichtigsten Bezugspersonen gefunden“, sagt eine besorgte Mutter. Einige Eltern wehren sich gegen die angekündigte Umstellung auf die Ganztagsschule. Denn wie diese genau aussehen soll, wissen scheinbar auch nicht jene, die sie ab Herbst organisieren sollen, so der Tenor der Eltern.
Die Bildungsdirektion versucht zu beruhigen: Ein Gesamtkonzept soll in den nächsten 14 Tagen präsentiert werden. Eine verzwickte Situation verschärft die Lage: Die jetzige Direktorin geht im Laufe des nächsten Schuljahres in Pension. Die Nachfolge ist bisher nicht geregelt. Derzeit arbeitet man gemeinsam mit der Stadt an einer Lösung. Man sichere zu, dass „niemand auf der Strecke bleiben“ werde.
Ganztagsschule oder Hort? Der Unterschied liegt in der Struktur
Der Unterschied liegt in der Struktur. Bei der Ganztagsschule sind Lehrer auch am Nachmittag eingebunden, was pädagogische Kontinuität bringt. Die Freizeitgestaltung kann von Vereinen oder Freizeitpädagogen übernommen werden. Die Eltern sollen jedenfalls noch vor den Sommerferien Gewissheit haben.
Eine Schule zu bauen, ist das eine. Sie mit Leben zu füllen, das andere. Ich bin überzeugt, dass die Eltern viel Freude an der neuen Form haben werden.
Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP)
Auch Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP) zeigt sich zuversichtlich: „Wir als Gemeinde haben mit der Ganztagsschule noch nicht viel Erfahrung, aber mit Unterstützung der Bildungsdirektion und der Pädagogen werden wir das gut umsetzen.“ Er gesteht ein: „Ja, wir hätten früher starten können. Aber im Hintergrund wird gearbeitet.“
Und weiter: „Eine Schule zu bauen, ist das eine. Sie mit Leben zu füllen, das andere. Ich bin überzeugt, dass die Eltern viel Freude an der neuen Form haben werden. Das stimmt mich positiv.“ Was die Vertragslage der Hortpädagoginnen betrifft, versteht Rosner die Unsicherheit: „Solange man nicht weiß, was mit dem Konzept ist, hängen sie in der Luft.“
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