Ferienstart in Deutschland, Tunnel-Großbaustelle auf der Tauernautobahn: Bei dieser fatalen Kombination brach der Verkehr völlig zusammen. Allein von Salzburg nach Kuchl brauchten Autofahrer mehr als fünf Stunden. Die meisten Lenker blieben dennoch gelassen – in den staugeplagten Gemeinden an der A10 war der Unmut umso größer ...
„Es hilft ja nicht. Da müssen wir jetzt durch. Irgendwann kommen wir schon an.“ Familie März aus dem bayerischen Landkreis Pfaffenhofen nahm es mit Galgenhumor. In ihrem Pkw machte sie sich am Samstag in den frühen Morgenstunden in Richtung Italien auf. Am Vormittag hatten es die Bayern erst knapp bis hinter die Grenze am Walserberg geschafft. „Dabei sind wir schon satte fünf Stunden unterwegs.“
So wie Familie März erging es am Samstag tausenden weiteren Urlaubern. Pfingstferien in den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg sowie in Österreich – da brach der Verkehr auf der Tauernautobahn (A10) in Richtung Süden schon in den Nachtstunden komplett zusammen.
Am Vormittag gab es im Großraum Salzburg fast 50 Kilometer Stau, die A10-Großbaustelle zwischen Golling und Werfen verschärfte die Lage zusätzlich massiv. Autofahrer mussten zwischen Salzburg-Süd und Kuchl Verzögerungen von bis zu fünf Stunden einplanen.
Autofahrer behielten dank des Wetters die Nerven
ÖAMTC-Stauberater Herbert Thaler war den ganzen Tag mit seinem Motorrad im Verkehrschaos auf der A10 unterwegs. „Es lief eigentlich recht gesittet ab. Die Leute wissen ja, was sie erwartet“, lautet sein Resümee. Und: „Gott sei Dank ist es nicht so heiß, sonst wäre die Lage sicherlich ganz anders“, betont Thaler gegenüber der „Krone“.
Abfahrtssperren blieben komplett wirkungslos
Die vom Land Salzburg verhängten Abfahrtssperren zeigten einmal mehr keine Wirkung. Viele Urlauberautos versuchten dem Mega-Stau über die A10-Anrainergemeinden auszuweichen – chaotische Szenen inklusive! Herbert Hartl, Transport-Unternehmer aus Kuchl, meinte etwa: „Jetzt ist Auftriebszeit. Wir fahren an diesem Wochenende hunderte Rinder auf die Almen. Mit Kühen im Stau stehen ist nicht lustig.“ Er habe für seine Fahrer ständig die Routen umplanen müssen. „Wir sind über den Pinzgau nach Gastein gefahren.“
Am Sonntag dürfte sich die Lage entspannen. Doch die Idylle währt nicht lange. Denn: Pfingstmontag startet die Rückreisewelle, Österreichs Schüler müssen Tags darauf zurück in die Klassenzimmer.
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