Blitzeinschlag

Heimathaus Stinatz bei Großbrand völlig zerstört

Burgenland
02.06.2025 05:49

Zwei denkmalgeschützte Gebäude des Heimathauses Stinatz bei Großbrand zerstört. Vermuteter Blitzeinschlag löste die Tragödie aus. Die Gemeinde steht unter Schock, der kulturelle Verlust ist kaum zu beziffern. 170 Feuerwehrleute standen mehrere Stunden im Dauereinsatz. 

Ein Blitz, ein Knall und wenige Minuten später stand das historische Heimathaus in Stinatz lichterloh in Flammen. Ein verheerender Großbrand hat am Sonntagabend das kulturelle Juwel der Gemeinde in Schutt und Asche gelegt. Zwei denkmalgeschützte Gebäude des Heimathauses wurden durch die Flammen vollständig zerstört. Als Brandursache vermutet man einen Blitzeinschlag während eines schweren Gewitters. Der Verlust für die Gemeinde ist nicht nur materiell, sondern auch emotional kaum zu fassen. 

Mehrere Stunden kämpften die Florianis gegen die verheerenden Flammen an.
Mehrere Stunden kämpften die Florianis gegen die verheerenden Flammen an.(Bild: BFKDO Güssing)

Alarmierung per Handdruck
Gegen 21.18 Uhr bemerkte eine Person Rauch und schlug über einen Handtaster direkt beim Feuerwehrhaus Alarm, heißt es vom Bezirksfeuerwehrkommando Güssing. „Sekunden später waren die ersten Sirenen zu hören. Die Einsatzleitung der Freiwilligen Feuerwehr Stinatz erkannte sofort das Ausmaß der Bedrohung – Alarmstufe B3 wurde umgehend ausgelöst.“

Flammenhölle im Zentrum
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bot sich ein dramatisches Bild: Der Strohdachbereich stand bereits in Vollbrand, meterhohe Flammen loderten in den Nachthimmel, dichter Rauch erschwerte die Sicht, Wind trieb Funken bis in die angrenzenden Wohnhäuser. Nur durch das rasche, professionelle Eingreifen der insgesamt über 170 Feuerwehrmitglieder von neun Feuerwehren konnte eine noch größere Katastrophe verhindert werden.

Das Ausmaß des Schadens ist enorm.
Das Ausmaß des Schadens ist enorm.(Bild: BFKDO Güssing)
Die ersten eintreffenden Kräfte fanden weite Teile des Strohdaches in Vollbrand vor.
Die ersten eintreffenden Kräfte fanden weite Teile des Strohdaches in Vollbrand vor.(Bild: BFKDO Güssing)

Fahrzeuge in Flammen, Stromstation nur knapp verschont
Besonders kritisch: Durch den Funkenflug gerieten zwei Privatfahrzeuge von Feuerwehrleuten in Brand. Diese Kleinbrände konnten jedoch rasch unter Kontrolle gebracht werden. Ein Übergreifen des Feuers auf weitere Gebäude, eine Trafostation und das nur wenige Meter entfernte Feuerwehrhaus konnte in letzter Sekunde verhindert werden, teilte Jörg Stipsits vom Bezirksfeuerwehrkommando mit.

Neun Feuerwehren mit 170 Mitglieder standen Sonntagnacht im Einsatz.
Neun Feuerwehren mit 170 Mitglieder standen Sonntagnacht im Einsatz.(Bild: BFKDO Güssing)

Insgesamt standen neun Feuerwehren – darunter auch die Wehren aus Pinkafeld, Oberwart und Stegersbach – mit 23 Fahrzeugen im Einsatz. Auch die Polizei Stegersbach und der Rettungsdienst standen bereit. Verletzte gab es zum Glück aber keine.

„Brand Aus“ um Mitternacht
Erst gegen 23 Uhr konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden, zu Mitternacht hieß es schließlich „Brand Aus“. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, vieles deute auf einen Blitzschlag hin, heißt es.

Kleiner Trost: In letzter Sekunde gelang es, drei Puppen mit Stinatzer Tracht aus den Flammen zu retten.
Kleiner Trost: In letzter Sekunde gelang es, drei Puppen mit Stinatzer Tracht aus den Flammen zu retten.(Bild: BFKDO Güssing)

Historischer Schatz verloren, Puppen in Tracht gerettet
Während die Flammen wüteten, gelang es Einsatzkräften, mehrere wertvolle Kulturgüter, darunter Puppen in originaler Stinatzer Tracht, aus dem Gebäude zu retten. Ein schwacher Trost angesichts des sonst vollständigen Verlusts. Der ideelle Schaden ist enorm. Das Heimathaus war weit mehr als nur ein Museum: Es war ein lebendiges Zeugnis der burgenländisch-kroatischen Geschichte.

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