Irrtümer und Streit

Gescheitertes Bauprojekt: Fall für das Gericht?

Burgenland
29.07.2025 06:00

Stillstand an der Stadteinfahrt: Ein Wohnbauprojekt in Oberwart (Burgenland) kommt durch fehlende Planung, politische Irrtümer und rechtliche Streitigkeiten schon seit Jahren nicht voran. Die „Krone“ kennt die neuesten Entwicklungen.

Eigentlich sollten hier längst Familien wohnen. Stattdessen klafft an der Stadteinfahrt von Oberwart nach wie vor eine riesige Grube, die sinnbildlich für ein Bauprojekt steht, das sich zum Paradefall gescheiterter Planung, politischer Verfehlungen und juristischer Turbulenzen entwickelt hat.

Vor einem Jahr entschied das Landesverwaltungsgericht Burgenland in der Causa: Die benachbarte Pub-Betreiberin hatte erfolgreich gegen das mehrgeschossige Wohnbauprojekt der Genossenschaft geklagt. Diese hatte das Grundstück gekauft, um Wohnungen zu errichten – direkt neben dem Irish Pub. Die Wirtin befürchtete Konflikte mit künftigen Mietern und ließ nicht locker. Zwar wurde als Kompromiss eine meterhohe Lärmschutzwand errichtet, doch parallel dazu kamen gravierende behördliche Versäumnisse bei der Baubewilligung ans Licht.

Abriss wegen fehlerhaftem Statik-Gutachten
Entscheidungen der Stadtpolitik sorgten für weiteren Zündstoff. Die Lokalbesitzerin zog vor Gericht und bekam Recht: Der Baubescheid des Bürgermeisters wurde ersatzlos aufgehoben. Das Bauprojekt war damit offiziell gestoppt. Das ist mittlerweile ein Jahr her und intern brodelte es weiter: Schon in der frühen Planungsphase war das ursprüngliche Gebäude, das erhalten und umgebaut werden sollte, plötzlich abgerissen worden. Der Grund dafür war laut internen Quellen ein fehlerhaftes Gutachten zur Statik.

Das Gebäude vor dem Abriss
Das Gebäude vor dem Abriss(Bild: Carina Fenz, Krone KREATIV)

Projekt liegt auf Eis
Die Tragfähigkeit passte nicht, ein Umbau war unmöglich. Mittlerweile beschäftigt die Causa Anwälte, es soll einen Rechtsstreit geben – diesmal zwischen der Genossenschaft und der Versicherung des damals beauftragten Planungsbüros. Es gehe um Schadenersatz in beträchtlicher Höhe.

Ob das damalige Gutachten korrekt war, sei Kernpunkt der Auseinandersetzung. Solange dieser Streit nicht entschieden ist, liegt das gesamte Projekt auf Eis. Dabei gäbe es durchaus Pläne für das prominente Grundstück. Die Wirtschaftskammer, einstige Eigentümerin, würde es laut eigenen Informationen gerne wieder nützen. 

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