Clint Eastwood prägt das Bild einer US-Hollywood-Legende seit mehr als sechzig Jahren wie kein Zweiter. Heute feiert der Kalifornier seinen 95. Geburtstag – und ist noch immer aktiv.
Der filmische Weg von Clint Eastwood war lange Zeit vorgezeichnet. In den 60er-Jahren war er das Sinnbild für den knorrig-schweigsamen Helden im durch ihn boomenden Genre des Italo-Western, die 70er machten ihn als brutalen Cop „Dirty Harry“ und Actionhelden in diversen Produktionen unsterblich. Seine unbewegliche Miene, sarkastische Einzeiler und der rustikale Charme ließen den großgewachsenen Kalifornier vor allem beim männlichen Filmpublikum zum Liebkind werden.
Nach einer leichten Dürre in den 80ern bekam er für den Spätwestern „Erbarmungslos“ den Oscar für den besten Film und die Regie überreicht. Dieses Doppel gelang ihm 2004 noch einmal für „Million Dollar Baby“ – als bislang einziger Person der Hollywood-Historie. In der zweiten Oscar-Nacht bedankte er sich mit dem Satz: „Ich habe Glück, dass ich noch arbeiten kann“. 20 Jahre später ist Eastwood 95 und noch immer aktiv. Erst im Vorjahr drehte er „Juror #2“ ab. Viele behaupteten, dies wäre sein letztes Werk – Hollywood-Insider hingegen attestieren ihm durchaus noch ein weiteres Projekt in Angriff zu nehmen.
Sein gewaltiges Arbeitsethos rührt nicht zuletzt von seiner harten Erziehung. Sohn Scott (39) hat ihn im Interview mit dem Magazin „People“ folgendermaßen zitiert: „Man beschwert sich nicht. Man jammert nicht. Man macht einfach.“ Frei nach diesem Credo und seiner lebenslangen Liebe für Sport und möglichst gesunde Ernährung hat sich der achtfache Vater (von sechs Frauen) stets ein beeindruckendes Fitnesslevel bewahrt. Seine langjährige Lebensgefährtin Christina Sandera verlor Eastwood letzten Sommer 61-jährig an einem tödlichen Herzinfarkt. Für den ruppigen Hollywood-Star wohl nur ein Grund, sich weiterhin in die Arbeit zu stürzen.
Ansonsten genießt er das ruhige Leben im kalifornischen Küstenort Carmel-By-The-Sea, wo er in den 80er-Jahren als Bürgermeister diente. Eastwood ist überzeugter Republikaner, kritisierte aber US-Präsident Donald Trump. Daheim entspannt er sich am liebsten am Klavier oder bei Jazzplatten. Wir haben seine wichtigsten Werke zusammengefasst:
„Für eine Handvoll Dollar“ (1964)
Regisseur Sergio Leone konnte sich für seinen Western keinen Superstar leisten und engagierte für 15.000 Dollar den weithin unbekannten Clint Eastwood. Dieser entzündete mit diesem Werk die kultige Italowestern-Welle.
„Zwei glorreiche Halunken“ (1966)
Die dritte Zusammenarbeit zwischen Eastwood und Leone in drei Jahren war die fruchtbarste. „Zwei glorreiche Halunken“ gilt als bester Western aller Zeiten und machte den Kalifornier endgültig zum Superstar.
„Dirty Harry“ (1971)
Abseits der Western gelang ihm in der Rolle des harten Polizeiinspektors Harry Callahan, der mit seiner Magnum auf Verbrecherjagd ist, der große Durchbruch in Hollywood. Der Film löste zahlreiche Kontroversen aus.
„Flucht von Alcatraz“ (1979)
Verfilmt nach einer wahren Begebenheit, gelingt Eastwood als Frank Morris die Flucht von der berühmtesten Gefängnisinsel der Welt. Gedreht wurde an legendären Originalschauplätzen.
„In The Line Of Fire“ (1993)
Nach ein paar Flops gab es 1992 den Regie-Oscar für den späten Western „Erbarmungslos“. Ein Jahr später brillierte er als alternder Secret-Service-Agent, der das Leben des US-Präsidenten schützen muss.
„Die Brücken am Fluss“ (1995)
Das Raubein kann auch anders. Die Rolle des romantischen Liebhabers von Meryl Streep wurde anfangs skeptisch gesehen, kam beim Publikum aber gut an und eröffnete Eastwood wiederum neue Türen.
„Million Dollar Baby“ (2004)
Das Boxdrama mit Hilary Swank brachte ihm nicht nur den zweiten Regie-Oscar ein, es war vielleicht das künstlerisch und kommerziell wichtigste Werk seiner Karriere. Mit 74 war er an der Spitze seiner Karriere angekommen.
„Gran Torino“ (2009)
Als dauergrantelnder und mit rassistischen Vorurteilen ausgestatteter Kriegsveteran Walt Kowalski schwang sich die Hollywoodlegende noch einmal in lichte, darstellerische Höhen auf.
Man darf gespannt sein, ob Eastwood noch einmal mit einem neuen Projekt vorstellig werden wird ...
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