Wenn es nach den Pädagogischen Hochschulen (PH) Österreichs geht, bilden sie künftig alle Lehrer aus. Auch jene, die jetzt noch an den Universitäten studieren. „Wir können das leisten“, ließ eine prominente Vertreterin der PHs bei einem Termin in Innsbruck aufhorchen.
Beatrix Karl war einmal ÖVP-Wissenschafts- und Justizministerin. Heute ist sie Rektorin der Pädagogischen Hochschule (PH) Steiermark und Vorsitzende der Rektorenkonferenz aller PHs in Österreich. In dieser Funktion stellte sie gestern in Innsbruck die neue Ausbildung für Volksschullehrer vor.
Dabei kam auch eine heikle Frage zur Sprache. Sollen alle Lehrer künftig an Pädagogischen Hochschulen ausgebildet werden? Derzeit nehmen viele Interessierte den Weg über Universitäten. Karl dazu: „Die Entscheidung hat die Politik zu treffen, aber wir können es leisten.“ Die Ausbildung aller Lehrer an den Pädagogischen Hochschulen sei wünschenswert, formuliert es Karl diplomatisch. Die dafür notwendigen Fertigkeiten brächten die 14 Pädagogischen Hochschulen Österreichs und deren Lehrkräfte jedenfalls zweifellos mit, hält Karl fest.
So sehen es auch die Vertreter der Pädagogischen Hochschulen in Tirol und Vorarlberg, die bei dem Pressetermin in Innsbruck dabei waren. Regine Mathies, Rektorin der PH Tirol, hatte bereits im Herbst in einem Interview mit der APA für eine Zusammenführung der gesamten Lehrerausbildung an den PHs plädiert. Mit Widerstand der Universitäten ist in dem Fall zu rechnen.
Neue Ausbildung für Volksschullehrer
Bereits fix sind Neuerungen bei der Ausbildung von Volksschullehrern. Ab Herbst werden neue Schwerpunkte zu Themen wie Digitalisierung, Inklusion oder Deutsch als Zweitsprache angeboten. „Ein vertiefender Schwerpunkt ist Pflicht“, konkretisiert Rektorin Mathis. Im Praxisteil werden Studierende künftig besser begleitet. Lehrer sollen nicht mehr Einzelkämpfer sein, sondern mehr im Team arbeiten.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.