Die Regierungen Südafrikas und der USA streben ein neues Handelsabkommen an. Demnach will Südafrika Flüssigerdgas (LNG) im Wert von einer Milliarde Dollar (umgerechnet 890 Millionen Euro) pro Jahr aus den Vereinigten Staaten kaufen. Washington soll im Gegenzug auf Zölle auf 40.000 Autos aus Südafrika verzichten.
Das teilte die südafrikanische Präsidentschaftsministerin Khumbudzo Ntshavheni mit. Die USA würden zudem in die Entwicklung der Gasförderung in Südafrika investieren, inklusive Fracking. Im Gegenzug könne Südafrika 40.000 Neuwagen pro Jahr ohne Zusatzzölle in die Vereinigten Staaten exportieren, auch Autoteile, um Wagen in den USA zu produzieren. Darüber hinaus würden Zölle auf 385.000 Tonnen Stahl und 132.000 Tonnen Aluminium pro Jahr wegfallen.
Die Vereinbarung ist aber erst vorläufig und soll vorerst für zehn Jahre gelten. Die Zahlen, die Ntshavheni genannt hat, sind im Vorschlag für ein Handelsabkommen enthalten, die nun ein US-Handelsbeauftragter prüfen muss. Es bestehe auch die Möglichkeit, den Handel zwischen beiden Ländern „in Bereichen wie Gas, Bergbau und wichtige Mineralien, Landwirtschaft und Nuklearprodukte zu steigern und zu diversifizieren“, sagte ein Sprecher des südafrikanischen Staatschefs Cyril Ramaphosa.
Trump warf „Völkermord“ an Weißen vor
Bei dem Treffen in Washington vergangene Woche war die Stimmung noch angespannt. US-Präsident Donald Trump hatte den südafrikanischen Präsidenten mit Vorwürfen eines angeblichen „Völkermords“ an Weißen überzogen. Er verlangte von Ramaphosa Erklärungen für das Schicksal weißer Farmerinnen und Farmer in Südafrika. Diese würden in ihrer Heimat „hingerichtet“ und ihr Land werde beschlagnahmt, behauptete der US-Präsident. Trumps Regierung hatte zuvor etwa 50 weiße Südafrikanerinnen und Südafrikaner als „Flüchtlinge“ aufgenommen.
Ramaphosa rief Trump daraufhin zu einem „Neubeginn“ in den Beziehungen beider Staaten auf. Vor seiner Abreise aus den USA sagte er noch, dass das Treffen „sehr gut“ gelaufen sei. Die Äußerungen Trumps hätten nicht der offiziellen Regierungspolitik entsprochen.
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