Ein Grazer Investorenprojekt trifft wie bereits 2016 am Linzer Pöstlingberg erneut auf Widerstand: Die Anrainer der dortigen Merkur-Siedlung mobilisieren mit Einwendungen, Unterschriften und großem Engagement gegen Wohnbauten und Tiefgarage – und erreichten nun einen ersten Etappensieg.
Bereits 2016 versuchte der steirische Immobilienentwickler WEGRAZ, ein großflächiges Wohnbauprojekt mit Tiefgarage mitten in der Merkur-Siedlung am Pöstlingberg durchzusetzen. Doch engagierte Bewohner verhinderten das Projekt und schützten das Grün der Siedlung. Fast zehn Jahre später folgt nun, wie berichtet, ein neuer Anlauf des Investors für zwei Wohnbauten und eine Tiefgarage aus Stahlbeton gegenüber der Bruckner Privatuniversität.
Offizieller Lokalaugenschein abgesagt
Doch die Anwohner feiern einen ersten Etappensieg: Die für Mitte Mai angesetzte Augenscheinsverhandlung zum umstrittenen Bauvorhaben wurde kurzfristig abgesagt. Das Projekt wurde zur weiteren Prüfung vorerst gestoppt. Rund 50 Einwendungen hatten engagierte Anrainer bei der Baubehörde eingebracht. Parallel dazu verzeichnet die Petition „Grüne Oase am Pöstlingberg schützen – Investoren Tiefgarage stoppen!“ bereits mehr als 600 Unterstützer – online wie offline.
Tiere und Pflanzen dank naturnaher Parkpflege
„Der Erhalt dieser einzigartigen Siedlungsstruktur im Linzer Grüngürtel ist uns ein riesiges Anliegen. Die Freiräume der unbebauten Flächen und der alte Baumbestand bilden Kaltluftschneisen, und wir haben durch die naturnahe Parkpflege unterschiedlichste Tiere und Pflanzen hier“, betont Lydia Maurer von der Initiative. „Viele Unterschriften haben wir direkt an der Wiese gesammelt, da der Stadtwanderweg zum Pöstlingberg quer durch unsere Siedlung verläuft. Wir freuen uns, wenn noch weitere Linzer die Petition unterzeichnen.“ Die Initiative zeigt sich auch dankbar für die „sorgfältige Bearbeitung und die stets freundlichen Auskünfte“ durch die Behörden – und betont: Der Einsatz für den Erhalt der Siedlung gehe weiter.
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