Einen Tag nach der Ankündigung der israelischen Regierung sind erstmals Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen angekommen. Fünf Lastwagen hätten das Küstengebiet nach einer gründlichen Sicherheitskontrolle erreicht, teilte eine palästinensische Behörde mit.
Wie berichtet, hat Israels Regierung seit Anfang März keine Hilfslieferungen mehr in den Gazastreifen gelassen. Das Land wirft der dort herrschenden Hamas vor, die Hilfsgüter gewinnbringend weiterzuverkaufen, um ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren. Am Sonntag hatte die Regierung schließlich überraschend angekündigt, doch wieder Hilfslieferungen in das Gebiet zuzulassen.
In einer Erklärung hieß es, dass es sich dabei um eine Empfehlung der israelischen Armee handle. Offenbar dürfte aber auch die US-Regierung eine Rolle gespielt haben. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte, dass ihm die „besten Freunde in der Welt“ jede Hilfe zugesagt hätten, um die Kriegsziele zu erreichen. Allerdings seien für sie die „Bilder des Hungerns, des Massenhungerns“ unerträglich. Der Druck aus den USA dürfte Netanyahu somit dazu gebracht haben, die Blockade aufzuheben.
Kritik aus Koalition
Aus seiner rechtsreligiösen Regierungskoalition hatte es zuvor heftige Kritik an dieser Entscheidung gegeben. Israels Regierungschef betonte dann am Montagvormittag, dass zunächst nur eine minimale Menge an Lebensmitteln in das Gebiet kommen werde. Die palästinensische Cogat-Behörde teilte mit, dass unter anderem Babynahrung geliefert worden sei. Israelische Medien berichteten, dass künftig Hilfsgüter wie Mehl und Treibstoff gebracht werden. Ende des Monats soll dann ein neuer Mechanismus umgesetzt werden, um die Verteilung vor Ort zu regeln.
Die Güter sollen laut Berichten dann nur noch von wenigen Standorten im Gazastreifen aus verteilt werden. Menschen, die diese humanitäre Zone betreten, würden vorher von Israels Armee kontrolliert, hieß es. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Mitglieder der Hamas das Gebiet betreten und an die Produkte gelangen.
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