Eine klare Botschaft übermittelte U2-Frontmann Bono am Freitagabend bei seinem Auftritt am Red Carpet bei den Filmfestspielen von Cannes. Er und sein Bandkollege „The Edge“ posierten gemeinsam mit Hollywood-Star Sean Penn und mehreren ukrainischen Soldaten für die Kameras. Bono, der sein Filmprojekt „Bono: Stories of Surrender“ präsentierte, wollte sich bei den anwesenden Ukrainern dafür bedanken, „dass sie Europa vor dem Faschismus schützen“.
Der 65-jährige irische Sänger erinnerte an die Aneignung der Filmfestspiele von Venedig durch die Nazis im Jahr 1940, als Reichspropagandaminister Joseph Goebbels das Event sogar selbst eröffnete. „Dieses Festival wurde gegründet, um den Faschismus zu bekämpfen“, erklärte Bono. Es habe bis 1946 gedauert, aber seither stehe Cannes „für diese Freiheit“.
Penn habe „ein paar Freunde aus den Schützengräben in der Ukraine mitgebracht“, meinte Bono in Richtung der Männer in Uniform und dankte diesen dafür, „für unsere Freiheit zu kämpfen“. Seine kurze Ansprache endete mit dem berühmten Slogan „Ruhm der Ukraine!“.
Der Dokumentarfilm „Bono: Stories Of Surrender“ lässt tief in das Seelenleben Bonos blicken. Das Werk von Regisseur Andrew Dominik basiert auf der gleichnamigen Solobühnenshow von Bono, in der er aus dem Nähkästchen plaudert und über Kunst und Musik, aber auch Familie, Politik und seinen Aktivismus spricht. Ergänzt wird das durch exklusive Aufnahmen, die während der Tour entstanden sind, sowie einige Live-Performances seiner größten Hits.
#MeToo prägt Cannes weiterhin stark
Das Filmfestival in Cannes ist weiterhin auch stark von der #MeToo-Bewegung geprägt. Erstmals war am Donnerstag ein Schauspieler vom Auftritt seiner Filmcrew auf dem roten Teppich ausgeschlossen worden, weil mehrere Frauen ihn wegen Vergewaltigung verklagt hatten. Zudem warf eine junge Frau bei einer Veranstaltung zu dem Thema dem Vizechef einer Nebenreihe des Filmfestivals sexuelle Gewalt vor – woraufhin dieser suspendiert wurde.
Im offiziellen Wettbewerb um die Goldene Palme treten 22 Filme an, unter ihnen der deutsche Film „In die Sonne schauen“ der Berliner Regisseurin Mascha Schilinski mit der Wiener Schauspielerin Susanne Wuest in einer Nebenrolle. Die Sieger werden am 24. Mai verkündet.
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