In den frühen Samstagmorgenstunden hetzte ein Wolf neun junge Rinder durch die Mallnitzer Gegend (Kärnten). Fünf Tiere wurden verletzt – der Wolf wurde mit Klatschen und Schreien vertrieben. Die „Krone“ hat mit Polizist und Aufsichtsjäger Herbert Rud über den Einsatz gesprochen.
„Um 4.30 Uhr haben wir über die Landesleitzentrale die Anzeige erhalten, dass Rinder auf der Mallnitzer Bundesstraße in Richtung Obervellach unterwegs sind. Ich habe gleich die Besitzer – welche auch Jagdkollegen sind – informiert. Wir sind sofort dorthin gefahren“ erzählt Herbert Rud, Polizist und Aufsichtsjäger, welcher gerade im Nachtdienst war.
Wolf hetzt Tiere zwei Kilometer
Ein Wolf trieb sieben Kälber und zwei Kalbinnen (Rinder, die noch nicht gekalbt haben) von der Herde weg. Die Tiere haben den Stacheldrahtzaun durchbrochen und wurden von dem Wolf zwei Kilometer durch die Gegend gehetzt. „Der Wolf dürfte die Kälber offensichtlich überholt haben – wir haben die Spuren verfolgt – er hat sie wieder zurückgetrieben“, beschreibt Rud den nächtlichen Einsatz.
„Ich habe den Wolf nicht gesehen – aber die Besitzer der angefallenen Rinder haben ihn gesehen“. Den Wolf haben die besorgten Tierhalter mit Schreien und Klatschen vertrieben. „Ein Wolf ist gesehen worden, es ist aber nicht auszuschließen, dass es zwei sind“. Im Nachhinein wurden an fünf Tieren Wunden festgestellt. „Man hat richtig die Fangzähne gesehen – blutige Riss- und Quetschwunden an den Fesseln und an der Schulter.“
Die gesamte Jagdgesellschaft ist unterwegs
Die Verletzungen sind ohne bleibende Schäden, versichert Rud. „Es kann sein, dass der Wolf nicht mehr wieder kommt, oder eben morgen wieder auftaucht – wir haben alles schon erlebt.“ Die Jagdgesellschaft in diesem Gebiet ist derzeit unterwegs, manche wahrscheinlich auch die ganze Nacht, denn „wir müssen die Gefahr abwehren“, so Rud im Gespräch mit der „Krone“.
„Wir müssen jetzt aufpassen. Wenn der Wolf die Rinder schon angefallen hat, dann ist es ein Risiko-Wolf und ein Abschuss ist in Betracht zu ziehen – wenn er sich nicht vertreiben lässt.“ Normalerweise wären die Tiere am Samstag auf die Alm getrieben worden, aber „sie sind sehr traumatisiert – die Kälber stehen unter Schock.“
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