Kuriose Szenen spielten sich am Wochenende bei einem Unterhaus-Fußballspiel im Tiroler Zillertal ab. Was tun, wenn sich ein Schiedsrichter während (!) des Spiels plötzlich aus dem Staub macht? Trainer, Spieler und Fans blieben verblüfft zurück. Jetzt soll der Strafsenat entscheiden.
Da standen sie da: Die Spieler am Platz, die Vereinslinienrichter außerhalb, ein Teil der Trainer (Weerberg) in der Coaching-Zone, der andere (Zell am Ziller) hinter der Bande – und staunten, wie auch die 300 Fans auf der Tribüne des Zeller Parkstadions, nicht schlecht: Der Schiedsrichter war auf und davon. Quasi ein Abbruch, der erst mit Verzögerung so richtig bemerkt wurde.
Auf Gelb folgte Gelb-Rot für Trainer
Was war passiert? „Es war ein rassiges, aber absolut kein unfaires Spiel“, stellte der Zillertaler Coach Klaus Müller fest. „Bei einem Foul hab‘ ich mich aufgeregt, sah Gelb, nach ,Da seid’s ihr Schiris schnell’ dann Gelb-Rot.“ Wie in der 55. Minute auch sein Co-Trainer Anton Fuchs.
„Wenn des so weitergeht, mag i nimma“, soll der Unparteiische in weiterer Folge zu Müller gesagt haben, der erwiderte: „Wenn du nimma magst, muast es lass’n.“ Gesagt, getan.
Ich hab‘ gehört, dass er gesagt haben soll, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist.
Weerberg-Trainer Mario Oderich
Plötzlich war der Spielleiter weg
Gut 20 Minuten später soll der Schiri (der für die „Krone“ nicht erreichbar war) mit dem Auto davon gedüst sein. Und der Rest stand und saß da, wie die Ölgötzen! „Ich hab‘ gehört, dass er gesagt haben soll, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist“, war auch Weerberg-Trainer Mario Oderich mehr als verwundert, „ich bin zwar ein paar Meter entfernt gestanden. Aber das hat nicht wie ein Streit, sondern wie eine ganz normale Diskussion ausgeschaut.“
Nun entscheidet der Strafsenat
Wie es mit dem Gebietsliga-Ost-Spiel nun weitergehen soll, muss nun der Strafsenat entscheiden. „Aber der Schiri kann doch nicht einfach gehen, nur weil er vielleicht einen schlechten Tag hat“, stellt Müller klar. „Im Sinne des Amateur-Fußballs war diese Aktion jedenfalls nicht“, ergänzte Oderich.
Denn bei einer (logischen) Wiederholung müssen viele Spieler der Gäste wieder einen halben Tag Urlaub nehmen.
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