„Stopplicht“-Kolumne

Kontrolle regiert – das war nicht immer so

Peter Moizi schreibt in seiner Kolumne über die strengen Regeln in Spielberg.(Bild: Pail Sepp)

In seiner „Stopplicht“-Kolumne schreibt „Krone“-Sportchef Peter Moizi über die strengen Regeln, die in Spielberg herrschen ...

Fort Knox lässt grüßen, ein Hochsicherheitstrakt. Polizei an allen Kreuzungen rund um Spielberg, innerhalb des Ringgeländes haben die Securitys das Sagen. „Falsch abbiegen“ ist verboten, zu streng ist das Regiment. Nicht nur die Boliden haben sich weiterentwickelt, sondern auch das Umfeld. Die Stars werden hermetisch abgeriegelt, selbst bei offiziellen Terminen tauchen einige Fahrer mit Regenschirmen vor den Gesichtern auf, damit die meisten Fotos für Paparazzi und Fans wertlos sind. Bei vielen Interviews müssen vorab die Fragen an die Presseabteilung geschickt werden. Was nicht gefällt oder zu kritisch ist, wird rausgestrichen. Das war nicht immer so …

Journalisten-Treffen in der Box
In den 80er-Jahren sprangen Ikonen wie Niki Lauda, Ayrton Senna oder Alain Prost direkt nach dem Aussteigen ins Reportermeer, plauderten ohne Zensur munter drauflos. In den 90er Jahren lud Lokalmatador Gerhard Berger die Journalisten in seine Box ein, um mit den lustigen Geschichten das Interesse um den Grand Prix in der Steiermark anzuheizen.

Andere Zeiten. Alain Prost und Niki Lauda in Spielberg(Bild: Pail Sepp)

Mittlerweile haben selbst unbekannte Formel 1-Newcomer eine P.R.-Abteilung, kreieren auf Social-Media-Kanälen eigene Inhalte. An Streaming-Anbieter verkaufte Dokus komplettieren das Programm. Schöne Einblicke, interessante Bilder und Backstage-Erlebnisse. Der einzige Wermutstropfen: Kritik kommt nicht mehr vor, vieles wird schöngefärbt, Themen werden nur oberflächlich gestreift. Eine weitere Entwicklung, wie bei vielen Typen Ecken und Kanten verloren gehen …