Ein kurioser Fall wurde am Landesgericht Ried verhandelt. Nur der Hauptvorwurf – die Unterschlagung des Dienstfahrzeugs blieb über. Andere Anklagepunkte wie jener, dass er auch die Tankkarte weiterverwendet hatte, ließen sich nicht beweisen. Trotzdem setzte es für den Innviertler Pakistani eine Haftstrafe.
Höchst kurios klang jener Vorwurf, dem sich ein Innviertler Pakistani und drei Mitangeklagte am Montag am Landesgericht Ried/I. stellen mussten. Der Pakistani war zwar aus dem Dienst bei der Österreichischen Post ausgeschieden, habe aber sein knallgelbes Dienstauto behalten – für mehr als sechs Monate. Die Anklage ging noch weiter: Auch die Tankkarte soll er nicht zurückgegeben und so in 126 Tankvorgängen rund 12.000 Euro Kosten verursacht haben.
Mehrere Vorwürfe
Dazu klagte die Staatsanwaltschaft auch noch einen schweren gewerbsmäßigen Betrug an: Demnach habe der Hauptangeklagte mit drei Komplizen unter Vorgabe falscher Tatsachen im Dezember 2023 aus der Insolvenzmasse eines Unternehmens rund 19.000 Euro abgezweigt.
Nur ein Punkt nachweisbar
Schlussendlich konnte nur ein einziger Vorwurf nachgewiesen werden, der aber abgeschwächt wurde. Der Pakistani habe den Dienstwagen mangels Gewinnabsicht nicht veruntreut, aber sehr wohl unterschlagen – und das nicht nur für wenige Tage, sondern tatsächlich für mehr als ein halbes Jahr. Erst dann habe man bei der Post bemerkt, dass das Fahrzeug abging und rechtliche Schritte eingeleitet.
Urteil noch nicht rechtskräftig
„Der Betrug mit der Insolvenzmasse sowie der Tankkarte konnten dem Hauptangeklagten nicht nachgewiesen werden. Auch die mutmaßlichen Komplizen wurden freigesprochen“, so Stefan Kiesl, Sprecher des LG Ried. Ursache dürfte ein komplexes Abrechnungssystem sein. Für die Unterschlagung fasste der Hauptangeklagte sieben Monate bedingte Haft aus, nicht rechtskräftig.
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