Keule gegen Ramsch

Trump verdreifacht Zölle für Ware von Temu & Shein

Digital
09.04.2025 09:05

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten länderspezifischen Sonderzölle sind in Kraft – besonders stark ist China betroffen. Nun ordnete das Staatsoberhaupt noch zusätzlich Zölle von 90 Prozent auf geringwertige Waren aus dem Land an. Das bedeutet eine Verdreifachung der bisher vorgesehenen Abgaben für diese Artikel, die über im großen Stil über Apps von Temu und Shein vertrieben werden.

Seit Mitternacht amerikanischer Zeit (6.01 Uhr MESZ) gelten für zahlreiche Länder deutlich höhere Abgaben – vor allem für jene, mit denen die USA nach Regierungsangaben ein besonders hohes Handelsdefizit haben. Für die gesamte Europäische Union gelten 20 Prozent.

China trifft es besonders hart: Die USA hatten seit Jänner Waren aus China zunächst mit zusätzlichen Zöllen von 20 Prozent belegt. Insgesamt betragen die für China verkündeten Zölle nun 104 Prozent.

Ursprünglich wollte Trump Waren mit einem Wert von unter 800 Dollar (rund 730 Euro) ab dem 2. Mai mit einem Zoll von 30 Prozent belegen. Bisher waren solche Güter von Zöllen ausgenommen. Dank dieser Regel lieferten chinesische Online-Händler wie Temu und Shein in großem Stil ihre Produkte in die USA.

Trump präsentierte die neuen US-Zölle vor wenigen Tagen auf einer riesigen Tafel.
Trump präsentierte die neuen US-Zölle vor wenigen Tagen auf einer riesigen Tafel.(Bild: AP/Mark Schiefelbein)

Im Dekret auch weitere 50 Prozent Zoll auf China verankert
In dem Dekret, das er am Dienstagabend (Ortszeit) unterzeichnete, verankerte der Präsident auch die bereits angekündigten besonders hohen US-Sonderzölle für China. Damit ersetzte er die zunächst geplanten zusätzlichen 34 Prozent durch Zölle in Höhe von 84 Prozent. Trump hatte so auf die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent reagiert.

Zölle sollen laut Trump Handelshemmnisse abbilden
Für jedes betroffene Land wurde ein Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab. Ökonomen zweifeln jedoch an der Berechnungsgrundlage für die Länderliste und kritisieren, dass sie auf teils fehlerhaften Annahmen beruhe.

Trump feiert „Tag der Befreiung“
Bereits am Samstag war der erste Schritt des Maßnahmenpakets in Kraft getreten: pauschale Importzölle von zehn Prozent auf Waren aus allen Ländern. Trump hatte die Pläne davor bei einer Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses präsentiert – unter dem Titel „Tag der Befreiung“. Nach dem US-Vorstoß kündigten mehrere Länder Gegenmaßnahmen an. Andere setzen auf Verhandlungen.

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