Industrie verunsichert

So wirken sich die Zölle auf die US-Wirtschaft aus

Wirtschaft
11.03.2025 12:24

„Wir bringen den Wohlstand zurück nach Amerika“, sagte US-Präsident Donald Trump am Wochenende. Für Ökonominnen und Ökonomen ist hingegen klar, dass der Zollkonflikt die Volkswirtschaft belaste und eine Rezession wahrscheinlich mache.

Bei einer Umfrage fanden die Fachleute heraus, dass Trumps Handelskonflikte die Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichern. „Die Erwähnungen von Handel und Zöllen haben stark zugenommen und sind auf ein Niveau zurückgekehrt, das seit 2019 nicht mehr erreicht wurde“, sagt die Ökonomin Stephanie Guichard vom Conference Board. Kommen Strafzölle, dürfte das für mehr Inflation sorgen – müssen doch die US-Importeure die Abgaben entrichten. Sie dürfte die höheren Kosten dann an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben.

Tatsächlich fürchten diese bereits steigende Preise. Im Februar stieg die Inflation von 5,2 auf sechs Prozent, das ist der höchste Wert seit Mai 2023. Zum Symbol für die Inflationsängste der Bevölkerung sind die Eierpreise geworden: In einigen großen Städten kosten ein Dutzend Eier mittlerweile bis zu zehn US-Dollar (umgerechnet 9,2 Euro), da seit Ausbruch der Geflügelpest in den USA etwa 163 Millionen Hühner, Truthähne und andere Vögel an dem Virus verendeten oder gekeult wurden.

Eier kosten in den USA derzeit bis zu 9,20 Euro.
Eier kosten in den USA derzeit bis zu 9,20 Euro.(Bild: Associated Press)

Arbeitsmarkt abgekühlt
Der Arbeitsmarkt hat sich in diesem Jahr abgekühlt. Im Februar entstanden 151.000 neue Jobs, die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozent. „Wir sehen die US-Wirtschaft zwar nicht in eine Rezession abgleiten, aber der Arbeitsmarktbericht für Februar dürfte die Marktteilnehmer nicht davon abhalten, weiter darauf zu spekulieren“, sagte Analyst Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Dazu dürfte Trump auch selbst beitragen: Die von seiner Regierung vorangetriebenen Pläne für einen radikalen Personalabbau in der Bundesverwaltung hinterließen erste Spuren.

Auch Börsianerinnen und Börsianer blicken pessimistisch in die Zukunft. „Die Handelspolitik Donald Trumps, es sich mit seinen Zollforderungen mit Kanada, Mexiko und China zur gleichen Zeit anzulegen, und gleichzeitig die Differenzen mit Europa zu vergrößern, sorgt für eine beispiellose Verunsicherung der Anleger“, sagte Manfred Hübner von der deutschen Investmentberatung Sentix.

Zusammengefasst gehen die Fachleute davon aus, dass Zölle gegen Mexiko, China und Kanada sowie drohende Handelskonflikte Risiken für Wachstum und Inflation sind. Das US-Wirtschaftswachstum könnte in den kommenden Quartalen um 0,7 bis 1,1 Prozentpunkte sinken.

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