Bunt und schräg

Die schrillsten Hüte beim Pferderennen in Ascot

Star-Style
21.06.2013 12:50
Das Pferderennen im britischen Ascot ja eine sehr elegante und mondäne Veranstaltung, für Damen ist ein Hut obligatorisch beim Besuch des Rennens. Besonders im Rahmen des "Ladies Day" dürfen dabei auch durchaus gewagte Hutkreationen ausgeführt werden. Wir haben die schrillsten Hüte des diesjährigen Royal Ascot zusammengetragen.

Die dominierende Farbe der Hutmode des heurigen Ascot-Rennens ist eindeutig Pink. Knallige Töne werden von den Besucherinnen der Rennbahn gerne mit gedeckten Farben wie Schwarz, Grau oder Beige kombiniert. Wer es traditioneller mag, greift zu Weiß oder Nude – in Kombination mit kleinen, bunten Highlights wie Blüten oder Federn.

Federn sind generell ein beliebter Hutschmuck in Ascot. Bunt oder in Naturfarben schmücken sie Hüte oder werden manchmal sogar selber zum Kopfschmuck. Besonders ausgefallene Hutkreationen werden an besagtem "Ladies Day", dem Gold-Cup-Renntag, getragen. Wichtig ist hier, dass selbst bei den schrillsten Kreationen Hut und Kleid zusammenpassen.

Bilder der schrillsten Ascot-Hüte gibt's in der Infobox!

"Es geht heute mehr um Style"
Ein bisschen hat man den Eindruck, als ginge es eigentlich nur einer Zuschauerin wirklich um die Pferde: Queen Elizabeth II., die in diesem Jahr mit einem Pferd aus eigener Züchtung - als erster Monarch in der Geschichte - den begehrten "Gold Cup" gewann. Die Queen besucht die Rennen jeden Tag und behält natürlich ihre traditionelle Hutform bei, farblich stets abgestimmt zum jeweiligen Outfit.

Der Rest der Besucherinnen ist modemutiger. "Ascot hat sich verändert, es geht heute mehr um Style", sagt Kiloran Cavendish, die seit mehr als 30 Jahren nach Ascot kommt und schon als Jugendliche mit ihrer pferdebegeisterten Mutter mitwettete. Schick gemacht habe man sich für Ascot zwar schon immer, der Hut für die Dame ist Pflicht, seit sie denken kann. Doch heute sei alles etwas verrückter.

Canvendish gehört zu der Traditionsgruppe, die tatsächlich wegen der Pferde kommt und für die Ascot seit Jahrzehnten ein Familienereignis ist. Die neuen Entwicklungen findet sie aber trotzdem ganz gut. So zeigt sie auf eine Besucherin, deren Outfit an einen Fuchs mitsamt buschigem Schwanz und Ohren auf dem Kopf erinnert. "So was wäre früher nicht möglich gewesen, das hätten die Aufpasser nicht durchgehen lassen." Die lockere Kleiderordnung sei auch der Öffnung des Rennens insgesamt zu verdanken: Wo sich früher vor allem der englische Landadel und die Oberklasse versammelte, kämen heute viel mehr Besucher aus dem Ausland und aus allen Gesellschaftsschichten, meint sie.

Der VIP-Bereich heißt hier "Royal Enclosure"
Doch was wäre ein echtes englisches Traditionsereignis ohne die Erinnerung an das ausgeklügelte Klassensystem. In Ascot sieht das so aus: Nur ausgesuchte Zuschauer, die seit Jahren kommen oder über die richtigen Kontakte verfügen, bekommen ein Ticket für die Abteilung "Royal Enclosure" - hier prangt bei den meisten ein Adelstitel auf dem Namensschild am Revers. Der "Grand Stand" als Zuschauerplatz bildet so etwas wie die Mittelschicht. Im "Silver Ring" versammelt sich dann die Masse - teilweise ohne Überdachung, mit selbst mitgebrachtem Picknick auf der Wiese. Mit absteigendem Prestige der Ränge wird der Frack der Herren zum Anzug und offenem Hemd, die Röcke der Damen werden kürzer und die Absätze höher.

Ein Besuch in Ascot verlangt auch weniger extrovertierten Besuchern eine Menge modische Vorbereitung ab, denn mit der Kleiderordnung nehmen es die Veranstalter ganz genau. Der Dresscode des Royal Ascot existiert bereits seit 1800 und wurde bis heute nur leicht verändert. Anzug für Männer und Kleid oder schicker Hosenanzug für Frauen sind selbst auf den unteren Rängen Pflicht. Erbarmungslos wird es dann auf den Edelrängen in der "Royal Enclosure". Herren müssen möglichst einen grauen "Morning Suit" mit Cutaway, Weste, Krawatte, gestreifter Hose und Zylinder tragen - eine kostspielige Anschaffung.

Kleider mindestens bis zum Knie
Die Kleider der Frauen müssen bis mindestens zum Knie reichen, die Träger dürfen nicht schmaler als 2,5 Zentimeter sein, so die Vorgaben, die von "Dress Code Assistents" auf dem Gelände überprüft werden. Der Hut der Dame muss "eine ausreichende Fläche des Kopfes, mindestens 10 Zentimeter, bedecken" - mehr ist ausdrücklich willkommen. Seit einiger Zeit sind die modisch gewordenen "Fascinators" verboten, die Prinz Williams Frau Kate so gerne trägt: Haarreife oder Spangen mit Feder- oder Blumenbesatz, die eher Haarschmuck als Hut sind. In den obersten Rängen "nicht mehr erlaubt".

Der klassische Ascot-Besucher geht nicht nur einmal, sondern mehrfach zu den von Dienstag bis Samstag laufenden Pferderennen. "Ich habe drei verschiedene Outfits", sagt etwa eine ältere Dame mit Satellitenschüssel-großem Hut und verdächtig echt schimmerndem Diamantendiadem um den Hals in der "Royal Enclosure". Sie kommt seit mehr als 30 Jahren, bucht sich im Hotel ein und trifft hier alte Bekannte. "Es hat sich sehr verändert alles, aber es ist heute genauso schön wie früher."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele