„Neue Front in Syrien“

Israel will Bevölkerung auf Golanhöhen verdoppeln

Außenpolitik
15.12.2024 21:36

Das israelische Kabinett will die eigene Bevölkerung auf den besetzten Golanhöhen in Syrien verdoppeln. „Im Lichte des Krieges und der neuen Front in Syrien“ handle es sich um eine „Entscheidung, die die Ortschaften auf den Golanhöhen und den Staat Israel stärkt“, heißt es in einer Erklärung.

Gleichzeitig betonte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, dass sein Land „keinerlei Interesse an einer Konfrontation“ mit Syrien habe. „Die Politik Israels gegenüber Syrien wird von der sich entwickelnden Realität vor Ort bestimmt werden.“

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Bashar al-Assad vor einer Woche waren Israels Truppen bereits in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen vorgerückt (siehe Video oben). Netanyahu hatte die Streitkräfte angewiesen, die Kontrolle über dieses Gebiet sowie „angrenzende strategische Positionen“ zu übernehmen.

Die Golanhöhen wurden 1967 annektiert.
Die Golanhöhen wurden 1967 annektiert.(Bild: AFP/Jalaa Marey)
Drusen
Drusen(Bild: AFP/Jalaa Marey)
Ein israelisches Militärfahrzeug
Ein israelisches Militärfahrzeug(Bild: AP/Matias Delacroix)
Die Pufferzone
Die Pufferzone(Bild: AP/Matias Delacroix)

Abkommen für beendet erklärt
Das Abkommen mit Syrien über die Pufferzone, das seit Jahrzehnten gilt, erklärte der Politiker für beendet. Israels Behörden hatten 1967 im Sechstage-Krieg den Großteil der syrischen Golanhöhen besetzt und die Gebiete später annektiert. 1974 richtete die UNO eine Pufferzone zwischen dem israelisch annektierten und dem syrischen Teil ein. Dort sind UNO-Blauhelme stationiert.

Laut Aktivistinnen und Aktivisten hat Israels Armee am Samstagabend innerhalb weniger Stunden wieder mehr als 60 Angriffe auf militärische Ziele in Syrien ausgeführt. Diese haben unter anderem Tunneln gegolten, in denen sich Lager für ballistische Raketen befanden.

Seit dem Sturz Assads hat Israels Heer bereits Hunderte Angriffe gegen militärische Einrichtungen in dem Nachbarland verübt. Der Chef der Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hat das am Samstag kritisiert. Die neue Führung des Landes wolle sich auf den Wiederaufbau konzentrieren und nicht in neue Konflikte ziehen lassen.

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