Laut US-Analyse:

Putins Glaubwürdigkeit bei Verbündeten erschüttert

Außenpolitik
09.12.2024 07:09

2015 hatte Russland in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen und mit brutalen Flächenbombardements Baschar al-Assad die Herrschaft gerettet. Diesmal gab es bis auf ein paar Luftschläge gegen die heranrückenden Rebellengruppen keine breite Unterstützung. Es wird gemutmaßt, dass der Kreml wegen des Ukraine-Krieges und seiner hybriden Kriegsführung gegen die NATO einfach nicht mehr ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen konnte. Eines ist klar: Assads Sturz erschüttert die Glaubwürdigkeit von Kremlchef Wladimir Putin bei dessen Verbündeten.

Putin habe autoritäre Machthaber in mehreren Ländern vor Protesten gegen ihre Herrschaft geschützt, um sein Ziel einer multipolaren Weltordnung mithilfe ausländischer Partner zu befördern und die Stellung der USA zu untergraben, heißt es in einer Lageeinschätzung des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW). „Russlands Unfähigkeit oder bewusster Verzicht darauf, Assads Regime trotz des schnellen Vorrückens der Oppositionskräfte im ganzen Land zu stärken, wird auch Russlands Glaubwürdigkeit als verlässlicher und effektiver Sicherheitspartner in der ganzen Welt beschädigen“, heißt es in der Analyse. „Das wiederum wird negative Folgen für Putins Fähigkeit haben, weltweite Unterstützung für sein Wunschziel einer multipolaren Weltordnung zu sammeln.“

Assad und seine Familie erhielt laut Angaben russischer Medien „politisches Asyl“ in Putins ...
Assad und seine Familie erhielt laut Angaben russischer Medien „politisches Asyl“ in Putins Reich.(Bild: AP)

Assad selbst – dem Russland nach der Flucht aus Syrien laut Kreml-Darstellung „aus humanitären Gründen Asyl gewährt“ haben will – möge zwar überlebt haben, kommentiert das ISW. Das eigentliche Ziel, Assads Machtverlust zu verhindern, habe Moskau aber nicht erreicht. Fraglich sei auch, inwiefern Russland seine strategisch wichtige Militärpräsenz in der Region nun aufrechterhalten könne.

Die russische Einflussnahme zugunsten Assads seit 2015 dürfte es den Russen laut ISW massiv erschweren, einen guten Draht zu den erstarkten Oppositionskräften im Land zu knüpfen. Laut Moskau konnte aber zumindest ein Abkommen mit nicht näher genannten oppositionellen Kräften abgeschlossen werden, welches die Sicherheit der russischen Stützpunkte im Land garantiere.

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