Dank 'Herschel' klar

Asteroid Apophis ist deutlich größer als angenommen

Wissenschaft
10.01.2013 09:40
Der Asteroid (99942) Apophis, der Mittwochabend in einem Abstand von rund 14,5 Millionen Kilometern die Erde passiert hat (krone.at berichtete), ist offenbar deutlich größer als bis dato vermutet. Das legen jedenfalls Infrarot-Aufnahmen des europäischen Weltraumteleskops "Herschel" nahe, die dieses am Wochenende von dem Asteroiden gemacht hat.

Nahm man bisher an, dass Apophis einen mittleren Durchmesser von etwa 270 ±60 Metern hat, zeigen die in der Nacht auf den Dreikönigstag von "Herschel" (Bild 3) gemachten Bilder (Bild 1) im langwelligen Infrarot-Bereich bei 70, 100 und 160 Mikrometern Wellenlänge, dass der Durchmesser des Asteroiden vielmehr am oberen Rand dieses Bereichs, nämlich bei 325 ±15 Metern, liegen dürfte.

"Für unsere Schätzung des Volumens bzw. der Masse bedeutet das ein Plus von 75 Prozent", erläutert Thomas Müller vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München, der die "Herschel"-Daten analysiert hat.

Weniger hell als bisher angenommen
Außerdem hat der Wissenschaftler bei der Analyse der Bilder herausgefunden, dass Apophis etwas weniger hell zu sein scheint als bisher angenommen. Der felsige Brocken, der nach dem altägyptischen Gott Apophis (der Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos) benannt ist, dürfte nur etwa ein Viertel und nicht ein Drittel der einfallenden Sonnenstrahlung reflektieren.

Eine Zeitlang befürchteten Astronomen, Apophis könnte im Jahr 2029 mit der Erde zusammenstoßen. Inzwischen wurde nach weitergehenden Untersuchungen aber Entwarnung gegeben und eine Kollision zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen. Allerdings wird der Asteroid am Freitag, dem 13. April 2029, voraussichtlich in nur 22.000 bis 30.000 Kilometern Entfernung an der Erde vorbeisausen.

NASA gibt Entwarnung für 2036
Entwarnung gibt es auch für den über nächsten Vorbeiflug von Apophis an der Erde im Jahr 2036: Nach neuesten Berechnungen liege die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes unter eins zu einer Million, sagte NASA-Experte Don Yeomans am Donnerstag. Apophis wird den Angaben der US-Raumfahrtbehörde zufolge in einer Entfernung von 31.300 Kilometern an der Erde vorbeifliegen und damit die Umlaufbahn geostationärer Satelliten kreuzen.

Nach der Entdeckung des Asteroiden im Jahr 2004 hatte es Befürchtungen gegeben, er könne 2029 auf den Planeten prallen. Die Wahrscheinlichkeit wurde damals auf 2,7 Prozent berechnet - nie zuvor war sie für einen Asteroideneinschlag so groß. Während für 2029 kurze Zeit später Entwarnung gegeben wurde, hielt die NASA einen Zusammenstoß im Jahr 2036 für möglich, wenn auch nur mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu 250.000.

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