Um möglichst rasch unabhängig von fossilen und damit russischem Gas zu sein, wird aktuell viel in Alternativen investiert. Wien ist hier Vorreiter
Noch immer ist die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in Österreich enorm. Im Bereich der Mobilität könnte Wasserstoff eine Alternative zu Diesel, Benzin oder Strom sein. Für dessen Herstellung braucht man keine Pipelines aus Russland oder Tanker auf den Weltmeeren. Wenn also Fahrzeugflotten auf nachhaltige Treibstoffe umgerüstet werden, dann schont das die Umwelt.
Wie das funktionieren kann und wo Wasserstoff in der Mobilität bereits eingesetzt wird, davon konnte sich die „Krone“ nun bei einem Treffen von Branchenkennern am Gelände der Wiener Netze in Simmering überzeugen. Hier haben die Wien Energie und die Wiener Netze die erste Wasserstoffproduktionsstätte samt Tankstelle in Wien eröffnet.
Doch wo liegen die Vorteile? Seine Stärken spielt Wasserstoff in Fahrzeugen mit hoher Nutzlast aus. Lkws mit Elektroantrieb geht aufgrund des Gewichts bei Steigungen oder langen Strecken eher der Saft aus – hinzu kommt eine lange Standzeit zum Aufladen. „Wasserstoff ist hier wesentlich effizienter und das Betanken dauert auch nur wenige Minuten“, weiß Johannes Jungbauer, Leiter der Abteilung erneuerbarer Wasserstoff bei der Wien Energie.
Firmen wie IKEA mit Lieferwagen, die MA48 mit einem Müllfahrzeug oder auch die Strabag mit einem Radlader sind unter anderem Kunden. Sie testen diese Fahrzeuge bereits in der Praxis. Auch die Wiener Linien setzen bald erste Busse in Linienverkehr ein. Wasserstoff für umgerechnet 60 Busse oder Lkws wird aktuell in Simmering pro Tag produziert. Für die energieintensive Herstellung wird nur erneuerbarer Strom aus Windanlagen im Burgenland verwendet – kein Watt geht verloren. Jungbauer: „Wien gehört schon jetzt mit seiner Expertise in diesem Bereich zu den Pionieren in Europa.“
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