Die Grazer Volkspartei will Fußgänger in der Landeshauptstadt besser schützen und deshalb Radfahrer aus mehreren Straßen in der Innenstadt verbannen.
Die Grazer Radoffensive ist aktuell in aller Munde. An nahezu allen Ecken und Enden der Murmetropole entstehen im Moment neue Radwege – fast immer auf Kosten des motorisierten Individualverkehrs, sprich Autofahrer werden peu à peu aus der Innenstadt verdrängt. Eine Tatsache, die vor allem von der Grazer Volkspartei teils heftig kritisiert wird. Nun dreht man dort den Spieß quasi um. Um die Fußgänger besser zu schützen, sollen die Radfahrer aus vielen Straßen und von mehreren Plätzen verschwinden. Am Donnerstag will Klubobfrau Daniela Gmeinbauer deshalb bei der Gemeinderatssitzung an die verantwortliche Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) einen Antrag auf Umsetzung einer „Fußgängerschutzzone“ einreichen.
Zahl der Unfälle um 31 Prozent gestiegen
„Es ist ein Faktum, dass sich das Konfliktpotenzial erhöht, sobald sich Rad- und Fußverkehr eine Fläche teilen“, sagt Gmeinbauer. Sie verweist darauf, dass laut Statistik Austria die Zahl der Unfälle von Fußgängern mit Radfahrern von 2013 auf 2022 um 31 Prozent gestiegen sind. Zusätzlich verschärft wird die Gefahr durch motorbetriebene Scooter, die in Graz ja selbst auf Gehsteigen fahren und Fußgänger wie Radfahrer immer wieder gefährden.
„In Graz werden aber Meilensteine wie das Neutorviertel oder der Ring-Radweg ohne entsprechende Maßnahmen für Fußgänger ergänzt“, moniert Gmeinbauer. Sie fordert deshalb die Errichtung einer „echten Zone für sicheres Fußgehen in der Innenstadt“. Sie verlangt, dass neben der Schmiedgasse (die mit Inbetriebnahme der Neutorgasse ohnehin radfrei wird) auch die Stubenberggasse, Hans-Sachs-Gasse, Sporgasse, der Hauptplatz, Tummelplatz, Bischofsplatz und Färberplatz zur Fußgängerzone werden. „So soll ein unbeschwertes Verweilen von Fußgängern gewährleistet werden.“
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