Neue Zeitrechnung bei DSV Leoben! Mario Bichler trat beim Fußball-Zweitligisten überraschend zurück, sein Nachfolger ist der Deutsche Sascha Gulevski. Außerdem neu an Bord: Thomas Janeschitz, der ab Mitte Mai den Posten als Sportdirektor bzw. Geschäftsführer Sport übernehmen wird.
Wie ein Häufchen Elend wirkte Mario Bichler, nachdem er seinen Rücktritt als DSV-Obmann öffentlich gemacht hat. Der Leobner hat dem dahinsiechenden Traditionsklub in den vergangenen drei Jahren wieder Leben eingehaucht. Doch die mediale Hinrichtung seit Mitte Dezember blieb nicht ohne Wirkung. „Es war zuletzt eine sehr emotionale Zeit – für mich und auch meine Familie. Ich hab keine Kraft mehr, bin jetzt leer. Daher ziehe ich mich als Obmann zurück, die Mission 2028 steht über allem“, sagte Bichler mit tränenerstickter Stimme. Den Donawitzern bleibt er freilich verbunden. „Ich wohne ja gleich neben dem Stadion.“ Sein Nachfolger ist hierzulande noch ein unbeschriebenes Blatt: Der Kölner Sascha Gulevski war im Sportmanagement inklusive Scouting tätig, war 2019 auch kurz Sportchef bei Austria Klagenfurt.
Neu an Bord als Geschäftsführer Sport ist auch Thomas Janeschitz, ein alter Bekannter im heimischen Fußball. Der 57-Jährige, zuletzt Trainer von Liga-Rivale Dornbirn und vorher unter anderem beim ÖFB (Co-Trainer von Ex-Teamchef Koller, Leiter der Trainerausbildung) freut sich auf sein Engagement unter den Hochöfen. „Meine erste Station in der Steiermark. Seit Weihnachten hat es Kontakt gegeben, Mitte Mai geht es los. DSV ist ein Klub, der für Emotion und Tradition steht und große Ziele verfolgt!“, so der Wiener, der auch der nächsten Woche entgegenfiebert. Da gibt es die Entscheidung des Protestkomitees. „Jetzt ist wichtig, dass bald Klarheit herrscht und man den Klub wieder in ruhigere Gewässer bringt.“ Auf den ehemaligen Bundesliga-Profi wartet viel Arbeit: „DSV ist schnell von der Landesliga in den Profifußball gekommen. Da gilt es auch im strukturellen Bereich einiges zu verbessern.“
Wohin die Reise geht, wird man nächste Woche wissen. Egal, ob 2. Liga oder Regionalliga – der Trainer wird Carsten Jancker heißen. „Ich habe immer wieder betont, dass ich hier noch nicht fertig bin. Daher würde ich auch den Weg in die Regionalliga wieder mitgehen“, sagte der ehemalige Champions-League-Sieger mit Bayern München, der seinen Vertrag in Donawitz um ein Jahr plus Option verlängert hat.
Unter neuer Führung hofft DSV auf das Bundesliga-Pickerl. „Wir haben alle Unterlagen fristgerecht eingereicht. Der Fall ist kein einfacher“, erklärt Rechtsanwalt Wolfgang Rebernig, der die Obersteirer in dieser Causa vertritt. Eine Prognose traut sich der Steirer nicht abzugeben. „Vor dem Gericht und auf hoher See ist man immer vom lieben Gott abhängig.“
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