Puppen, Legosteine ...

Ungarn verschärft Homosexuellen-Gesetz

Ausland
24.04.2024 14:47

Die ungarische Regierung hat jenes umstrittene Gesetz, das Minderjährige von den Themen Homosexualität und Transsexualität fernhalten soll, verschärft. Nunmehr soll das Verbot nicht nur Bücher, Zeitschriften und Filme betreffen, sondern auch Spielzeug wie etwa Puppen und Legosteine, wie regierungskritische ungarische Medien berichteten.

Bereits seit Juni 2021 verbietet das sogenannte Kinderschutzgesetz, dass Bücher, Filme und andere Datenträger, in denen Sexualität dargestellt wird, die von der heterosexuellen abweicht, Kindern und Jugendlichen zugänglich gemacht werden. Entsprechende Produkte dürfen im Einzelhandel nur verpackt und nicht in Kinder-Abteilungen angeboten werden.

Die neue Verordnung sieht vor, dass alle Produkte, die „eine Abweichung vom Geburtsgeschlecht, Geschlechtsumwandlungen, Propaganda für Homosexualität oder Darstellung von Sexualität als Selbstzweck“ thematisieren, unter keinen Umständen im Umkreis von 200 Metern von Kirchen, Schulen und anderen Kinderbetreuungseinrichtungen verkauft werden dürfen.

Wegen des Buchs „Heartstopper“, in dem sich zwei Teenager-Buben ineinander verlieben, ist eine ...
Wegen des Buchs „Heartstopper“, in dem sich zwei Teenager-Buben ineinander verlieben, ist eine Buchhandelskette zu einer Rekordstrafe verdonnert worden.(Bild: APA/AFP/ATTILA KISBENEDEK)

Nicht-heterosexuelle Inhalte „in den Kinderzimmern“
In der Verordnung werden die betroffenen Produkte zwar nicht genannt. Allerdings haben regierungsnahe Medien bereits in der Vergangenheit den Umstand kritisiert, dass nicht-heterosexuelle Inhalte „in die Kinderzimmer eingezogen“ seien – in Form von Puppen, deren Geschlecht gewechselt werden könne, oder Legosteine in Regenbogenfarben.

Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán hatte ihre Regelung stets mit dem Ziel des Kinderschutzes begründet. Dem lief Anfang dieses Jahres ein Pädophilie-Skandal zuwider, der Ungarn politisch tief erschüttert hat: Staatspräsidentin Katalin Novák hatte einen wegen Beihilfe zum Kindesmissbrauch verurteilten Mann begnadigt. Der Fall löste Massenproteste aus, Novák musste zurücktreten.

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