Zwei Methoden

Wie funktioniert die On-board-Reifendruckkontrolle

Motor
02.04.2024 09:00

Reifendruckkontrollsysteme warnen den Autofahrer vor Reifenproblemen und sorgen so für mehr Sicherheit. Aber wie funktioniert das? Für diese Funktion stehen grundsätzlich zwei sehr unterschiedlich arbeitende Sensorsysteme zur Verfügung.

(Bild: kmm)

Ein Reifendefekt bei voller Fahrt kann fatale Folgen haben. Wohl mancher Unfall hätte vermieden werden können, wenn der Luftdruck im Reifen situationsgerecht überwacht und ein Druckverlust dem Fahrer rechtzeitig angezeigt worden wäre.

Seit etwa zehn Jahren gehört genau diese Funktion bei Neuwagen zur Standardausstattung. Sensoren erkennen bereits geringe Abweichungen und zeigen sie während der Fahrt als Warnung im Cockpit an. So hat der Fahrer mehr Zeit, auf eine möglicherweise gefährliche Reifenpanne zu reagieren, oder er wird noch vor Fahrtantritt gewarnt.

Die Technik hinter einem Reifendruckkontrollsystem ist im Grunde einfach, wobei im Auto zwei grundsätzlich sehr unterschiedlich arbeitende Überwachsungssysteme zum Einsatz kommen.

Die einfache Methode
Vergleichsweise günstig sind sogenannte indirekte Reifendruckkontrollsysteme. Sie sparen Kosten, indem sie die bereits vorhandenen Raddrehzahlsensoren des ABS zur Kontrolle des Reifendrucks nutzen. Reifen mit sinkendem Luftdruck verkleinern ihren Abrollumfang, wodurch sie sich schneller drehen als die anderen Räder. Diese Abweichung wird vom Bordsystem als möglicher Druckverlust interpretiert. Auf diese Lösung setzen unter anderem die meisten Marken des VW-Konzerns, Fiat, Honda und Mazda.

Die aufwendigere Methode
Alternativ gibt es direkt messende Systeme, bei denen Drucksensoren aktiv den Reifeninnendruck kontinuierlich überwachen. Die entsprechenden Informationen werden in regelmäßigen Abständen per Funk an ein Steuergerät im Fahrzeug übertragen. Parallel dazu werden bei einigen Herstellern auch Temperaturdaten im Reifeninneren erfasst und übertragen, sodass zusätzlich vor einer möglichen Überhitzung des Reifens gewarnt wird.

Grundsätzlich sind direkte Messsysteme genauer und bieten damit mehr Sicherheit. Allerdings sind sie auch teurer. Schon die Erstausrüstung mit Sensoren und dem zusätzlichen Steuergerät ist ein Kostentreiber. Bei einem Reifenwechsel müssen die Sensoren zudem neu angelernt werden, was in der Regel einen mittleren bis hohen zweistelligen Betrag an zusätzlichen Kosten verursacht. Auf direkte Reifendruckkontrollsysteme setzen unter anderem Hyundai, Kia, Ford, BMW, Jaguar, Mercedes, Opel, Porsche, Renault, Tesla und Toyota.

Nachrüstung ist möglich
Reifendruckkontrollsysteme gehören seit Ende 2014 zur gesetzlich vorgeschriebenen Ausstattung von Neufahrzeugen. Bei älteren Fahrzeugen kann das RDKS dagegen häufig noch fehlen. Nutzer älterer Autos müssen jedoch nicht auf dieses sinnvolle Sicherheitsfeature verzichten. Hier gibt es verschiedene Nachrüstmöglichkeiten für passive und aktive Systeme. Vielfach werden für niedrige bis mittlere zweistellige Eurobeträge Lösungen angeboten, die aus vier Reifenventilsensoren und einem Display bestehen, die beispielsweise über Bluetooth miteinander verbunden werden können. (SPX)

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