Billig ist gefährlich

Diese drei versagten im Sommerreifentest

Motor
19.03.2024 17:22

Reifen sind teuer und man braucht regelmäßig neue. Da liegt es nahe, sie vor allem nach dem Preis auszusuchen. Doch das kann fatal enden, wie nun erneut der gemeinsame Sommerreifentest von ARBÖ, ACE und GTÜ gezeigt hat. Diesmal waren zehn Reifen für Kompaktwagen in der Dimension 225/45 R17 dran. Einer fiel komplett durch, zwei weitere sind auch nicht ungefährlich – die drei billigsten Fabrikate im Test.

(Bild: kmm)

Langsam wird es auch Zeit, auf Sommerreifen zu wechseln (wenn man nicht auf Ganzjahresreifen unterwegs ist). Der vorliegende Test kann eine Hilfestellung bei der Kaufentscheidung geben. Sieger wurde der teuerste.

Bremstests auf trockener Fahrbahn
Bei einer Vollbremsung aus Tempo 100 km/h bis zum Stillstand zeigen die Reifen der unterschiedlichen Hersteller eine deutliche Spreizung. Während der Reifen von Continental bereits nach 33,7 Metern zum Stehen kommt, gelingt das mit dem Austone-Reifen erst nach 38,2 Metern. Der Abstand von 4,5 Metern zwischen Spitzenreiter und Schlusslichtern beträgt somit rund eine ganze Wagenlänge - das macht den Unterschied zwischen einem sicheren Halt bei einer Notbremsung und dem Aufprall auf ein ungewolltes Hindernis auf der Straße. Das Mittelfeld ist ziemlich ausgeglichen und unterscheidet sich zum Teil nur um wenige Zentimeter.

Bremsen auf nasser Fahrbahn
Im nächsten Testszenario reduziert das Team die Geschwindigkeit auf 80 km/h und führt auf nasser Fahrbahn eine Vollbremsung durch. So wie beim Bremsmanöver auf trockener Fahrbahn ist auch auf nassem Asphalt der Continental der Klassenprimus und bleibt bereits nach 27,4 Metern stehen. Dahinter liegen die Werte eng beieinander. Einzig die beiden preisgünstigsten Modelle von Milestone und der Austone benötigen rund vier Meter mehr Bremsweg.

Klarer Sieger beim Handling
Noch eklatanter zeigen sich die Unterschiede im Handling-Parcours auf nasser Fahrbahn. Platz eins belegt hier allein der Continental. Er überzeugt durch guten Grip sowie durch wirklich gutes und ausgewogenes Lenkverhalten mit guter Rückmeldung für den Fahrer.

Gleich drei Reifen eruiert Testfahrer Henning Renner als Verlierer dieser Kategorie: Austone, Milestone und Berlin. „Sie fahren sich unsicher, führen teils zu viel Übersteuern, sind vom Lenkverhalten unpräzise, mit deutlich weniger Grip und man hat während des Beschleunigungsvorgangs mit erhöhtem Untersteuern zu kämpfen.“ Sein Urteil ist klar: „Diese Reifen können in einer Notsituation ein Sicherheitsrisiko für Normalfahrer darstellen.“

Aquaplaning
Beim Aquaplaning-Test dreht sich so manche Platzierung. Lag Maxxis beim Nassbremsen noch auf Platz zwei, rutscht der Pneu beim Aquaplaning in der Kurve auf den letzten Platz. Vredestein rückt vom Mittelfeld auf Platz eins und liegt mit deutlichem Abstand sogar vor dem Continental. Milestone, beim Bremsen immer auf dem vorletzten Platz, schafft es hier ins Mittelfeld.

Fazit des Sommerreifentests 2024
Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig ein intensiver Reifentest ist. Nur ein wirklich sicherer Pneu bringt eine konstant gute Leistung. Neben den Aspekten der Verkehrssicherheit werden auch Vorbeifahrgeräusche und Rollwiderstand bewertet. Gesamtsieger ist klar der Continental. Er überzeugt in allen Disziplinen der Verkehrssicherheit und bietet im Testfeld die größte Sicherheit. Einziger Makel: Er ist von allen Reifen der lauteste – und er ist der teuerste 364 Euro für vier Stück. Sehr empfehlenswert sind zudem Vredestein (308 Euro), Michelin (336 Euro) und Pirelli (348 Euro).

Durchgefallen und damit nicht empfehlenswert ist Austone- 216 Euro). Milestone (212 Euro) und Berlin (236 Euro) sind in der Gesamtwertung nur bedingt empfehlenswert. Doch in den Disziplinen der Verkehrssicherheit fallen auch sie durch: Die Ergebnisse beim Bremsen und Nasshandling sind eindeutig. Sie können ein Sicherheitsrisiko für Normalfahrer darstellen und somit auch andere Verkehrsteilnehmende in Gefahr bringen.

Die Tests wurden auf dem Triwo-Testcenter südwestlich von Frankfurt am Main durchgeführt. Fahrzeuge waren ein Opel Astra Sportstourer für die Objektivtests und ein Volkswagen Golf VII Variant für die Subjektivtests. Die Reifenpreise wurden tagesaktuell zum Redaktionsschluss am 11.03.2024 über das Portal Check24 ermittelt.

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(Bild: kmm)



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