Mit 20 an die Spitze: Clara Bacher wird zur Ortsstellenleiterin des Roten Kreuz in Kirchberg an der Raab. Damit ist sie die Jüngste in der Steiermark. Sie nimmt die Verantwortung nicht nur gerne auf sich, sondern will damit auch Rollenbilder verändern.
Seit zehn Jahren engagiert sich Clara Bacher beim Roten Kreuz. Mit 17 Jahren machte sie die Sanitätsausbildung, kurz danach jene zur Jugendbetreuerin, zur Einsatzfahrerin und jene für Führungskräfte. Nun folgte das i-Tüpfelchen auf ihrem steilen Karriereweg: Bacher wurde zur Ortsstellenleiterin in ihrem Heimatort Kirchberg an der Raab.
Es klingt, als würde sie auf ein langes Berufsleben zurückblicken – doch Bacher ist gerade mal 20 Jahre alt. Dazu kommt: Die junge Steirerin arbeitet Vollzeit als Beraterin beim AMS in Feldbach. „Ich mache beides gerne und möchte auch in Zukunft nichts davon aufgeben“, sagt sie.
Die Verantwortung nimmt sie gerne auf sich
Weniger als hundert Prozent geben, das gibt es bei ihr nicht. Als sie mit zehn Jahren zum Roten Kreuz wollte, sagte ihr Vater zu ihr: „Wenn, dann musst du es gescheit machen und nicht gleich wieder aufhören.“ Worte, die sie wohl auch noch im Kopf hatte, als man ihr den Posten als Ortsstellenleiterin anbot. „Ich habe sofort gesagt: Mit dem richtigen Team mache ich das gerne.“
Nun ist Bacher dafür zuständig, dass auf der Ortsstelle alles glattläuft. „Ich muss mich darum kümmern, dass es immer eine Besatzung gibt, ich mache Öffentlichkeitsarbeit, werbe neue Mitarbeiter an und organisiere Veranstaltungen.“ Weil sie unter der Woche Acht-Stunden-Tage hat, absolviert sie wochenends ihre Dienste beim Roten Kreuz. Diese dauern zumindest zwölf, meist sogar 24 Stunden.
Junge Steirerin will das Rollenbild verändern
Damit beeindruckt sie ihr Umfeld – vor allem ihre Eltern. Auch, weil ihr Vater ein langjähriges Rettungsmitglied ist. Bacher möchte ihre Motivation an Kinder weitergeben, weshalb sie sich gemeinsam mit drei anderen 20-jährigen Mädels um die Rot-Kreuz-Jugend in Kirchbach kümmert. Gemeinsam bringen sie Kindern ab acht Jahren spielerisch Erste Hilfe bei und veranstalten Jugendbewerbe und Ausflüge.
Man merkt, dass das Rote Kreuz Wert auf junge Führungskräfte legt.
Clara Bacher, Ortsstellenleiterin Kirchberg an der Raab
„Man merkt, dass das Rote Kreuz Wert auf junge Führungskräfte legt“, sagt Bacher. Ihr sei es vor allem wichtig, das männliche Rollenbild von Rettungsfahrern zu sprengen. „Wenn ein Team an jungen Frauen aus dem Auto aussteigt, sind Leute oft verwundert. Sie haben dann Angst, dass wir sie nicht tragen können.“ Das Gegenteil habe sie jedoch schon oft genug bewiesen.
„Aber ich bin auch eine ganz normale 20-Jährige. Im Sommer gehe ich gerne ins Freibad, im Winter gerne Skifahren“, sagt die junge Steirerin. Nicht alles in ihrem Leben soll sich um Arbeit und Ehrenamt drehen: „Ich verbringe einfach gerne Zeit mit Freundinnen und freue mich, wenn es auch mal um ganz etwas anderes geht.“
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