„Krone“-Gesund Talk

Warum Männer zu selten zur Vorsorge gehen

Gesund
28.10.2025 00:01
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Prostatakrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern in Österreich – rund 7.500 neue Fälle pro Jahr. Martina Löwe, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe, spricht im „Krone.tv“-Interview mit Larissa Putz über Vorsorge, Aufklärung und warum Männer oft zu spät handeln.

In Österreich erkranken jedes Jahr rund 7.500 Männer neu an Prostatakrebs – Tendenz steigend. Bis 2030 rechnen Expertinnen und Experten mit einem Anstieg der Krebsfälle auf insgesamt 460.000 Betroffene. Trotz dieser alarmierenden Zahlen zögern viele Männer, zur Vorsorge zu gehen. „Das liegt oft am traditionellen Männerbild – stark, unverwundbar, unbesiegbar“, erklärt Martina Löwe, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe, im Gespräch mit Krone.tv-Moderatorin Larissa Putz. Während Frauen seit der Jugend regelmäßige Arztbesuche gewohnt sind, fehlt Männern häufig diese Routine. „Ab 45 sollte jeder Mann zur Prostatavorsorge gehen. Das ist kein Tabuthema, sondern Verantwortung – für sich selbst und die Familie.“

Einfache Vorsorge statt unangenehmer Untersuchung
Prostatakrebs zeigt im frühen Stadium kaum Symptome. „Wenn Beschwerden auftreten, ist es oft schon spät. Deshalb ist die Früherkennung entscheidend“, betont Löwe. Der früher gefürchtete Tastbefund ist heute nicht mehr notwendig. „Es reicht eine einfache Blutabnahme für den PSA-Test – schmerzfrei, unkompliziert und von der Krankenkasse bezahlt.“ Männer mit familiärer Vorbelastung – etwa wenn Vater oder Bruder erkrankt sind – sollten sogar schon ab 40 Jahren zur Untersuchung gehen. Ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, ausgewogener Ernährung und Verzicht auf Nikotin senke das Risiko zusätzlich.

Martina Löwe, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe
Martina Löwe, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe(Bild: krone.tv)

„Loose Tie“ – das Symbol für Männergesundheit
Um die Hemmschwelle zu senken, startete die Krebshilfe vor zehn Jahren gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Urologie die Initiative „Loose Tie“ – die lockere Krawatte als Symbol für Gelassenheit und Achtsamkeit. „Wir wollen Männer daran erinnern, sich Zeit für ihre Gesundheit zu nehmen, ohne Druck oder Scham“, sagt Löwe. 2025 steht im Zeichen eines besonderen Jubiläums: Am 10. November findet erstmals die „Lange Nacht der Urologie“ statt – 45 Ordinationen in ganz Österreich öffnen von 17 bis 21 Uhr ihre Türen für Männer ab 45, ohne Termin. „Das soll zeigen: Vorsorge ist einfach, zugänglich und kann Leben retten.“

Auch digital geht die Krebshilfe neue Wege. Ab dem 30.10. können auf der Website loosetie.at Interessierte dem Chatbot Leo Locker oder Klara Weise alle Fragen rund um Früherkennung und Prostatagesundheit stellen. „Viele Männer möchten sich zunächst anonym informieren – hier können sie das tun, mit seriösen, evidenzbasierten Antworten“, so Löwe. Unterstützt wird die Initiative von prominenten Testimonials und Kabarettisten, die das Thema mit Humor und Menschlichkeit in die Öffentlichkeit tragen. Denn Aufklärung darf auch leichtfüßig sein, solange sie ernst genommen wird.

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