Im Wiener Landesgericht startete am Dienstag der Prozess gegen drei türkische Taxifahrer und einen mutmaßlichen Hehler. Die Taxler sollen ihren betrunkenen Fahrgästen zig Luxusuhren – im Wert von 5000 bis 38.000 Euro – abgenommen haben, wenn diese bei der Fahrt eingeschlafen waren.
Die Coups funktionierten, beginnend 2019, vier Jahre lang. Ehe der Erstangeklagte im Rahmen von Observationen auffiel. Am 4. September 2023 schlug die Falle zu. Ein mit einer Rolex ausgestatteter verdeckter Ermittler stieg in jener Nacht in das Taxi von Yakup T. (33). „Dann stellte sich der Beamte schlafend“, berichtet die Staatsanwältin. Laut Anklägerin parkte der mutmaßliche Haupttäter das Taxi, wartete rund zehn Minuten zu, bis er den Sicherheitsbügel der Armbanduhr öffnete und die heimlich abgenommene Uhr in seiner linken Hosentasche versteckte.
Nach der Festnahme konnten mehrere Markenarmbanduhren sichergestellt werden, andere wurden weiterverkauft. „Es war ein einzigartiger Modus Operandi einer kriminellen Vereinigung. Via WhatsApp-Gruppe tauschten sie sich über mögliche Opfer aus, gaben sich Tipps“, so die Staatsanwältin.
Lange Zeugenliste
Anwalt Rudolf Mayer, Verteidiger des Erstangeklagten, kritisiert, dass die Polizei mögliche weitere Opfer aufgerufen habe, sich zu melden und dazu ein Bild veröffentlichte. Die angeklagten Diebstähle gibt sein Mandant teilweise zu, einige habe er aber nicht begangen. Auch bei einem Raub sei der 34-jährige Türke dabei gewesen. Angeklagt ist zudem Geldwäsche und Urkundenfälschung – es drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der Prozess wird aufgrund der vielen geladenen Zeugen mehrere Tage lang dauern. 
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