Derzeit bezahlen zwei bis drei Erwerbstätige die Pension für einen Pensionisten. In 30 Jahren wird das Verhältnis in etwa bei 1:1 liegen – ein Erwerbstätiger muss die Rente eines Pensionisten finanzieren. Die Konsequenzen: höheres Pensionsantrittsalter und niedrigere Pensionen. Willst du daher verhindern, dass du dich in der Pension einschränken musst, gibt es nur eine Lösung: privat vorsorgen. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten, je nachdem, wie du ansparen möchtest und wie veranlagt werden soll.
Ansparvarianten
Natürlich kannst du in jeder beliebigen Form sparen, die dir in den Sinn kommt. Allerdings ist das Ansparen auf einem Sparbuch oder in reinen Wertpapierfonds als Pensionsvorsorge zu hinterfragen. Denn typischerweise erfolgt der Vermögensaufbau für die Pension in Form einer Versicherung – und das aus gutem Grund.
Verzinsungen sind aktuell in allen Ansparprodukten mehr oder weniger gleich gut bzw. gleich schlecht. Wie sollte es auch anders sein - alle Akteure bewegen sich auf demselben Finanzmarkt. Wer höhere Renditen als der Durchschnitt verspricht, muss automatisch ein höheres Risiko eingehen.
Aber der eigentliche Grund für die Vorsorge in einer Versicherung ist die Tatsache, dass du dir damit eine lebenslange Zusatzrente sichern kannst. Versicherungen zahlen lebenslange Renten – auch wenn dein Kapital aufgebraucht ist, wird weiter bezahlt. Bei Sparbüchern oder Wertpapierdepots lebst du von deinem Kapital, so lange welches da ist. Hast du deinen Topf ausgeschöpft, bekommst du nichts mehr. Abgesehen davon hast du auf dem Sparbuch das Problem, dass du mit einem Durchschnittszinssatz die Inflation nicht abdecken kannst. Bei reinen Wertpapierfonds hast du meist keine Garantie auf deine Einzahlung.
Versicherungen
Versicherungslösungen bieten eine große Auswahl an Ansparvarianten. Sehr sicherheitsorientiert ist das Ansparen in klassischen Er-/Ablebensversicherungen. Diese bieten Kapitalgarantie und einen garantierten Rechnungszins von zwei Prozent zuzüglich Gewinnbeteiligung durch den Versicherungskonzern. Andere Tarife zahlen einen geringeren Rechnungszins, bieten dafür aber eine höhere Gewinnbeteiligung durch Aktienveranlagungen im Hintergrund. Natürlich kannst du auch im Versicherungsbereich in fondsbasierende Varianten oder Mischvarianten investieren. Rein fondsbasierende Tarife haben meist den Vorteil von geringeren Kosten, allerdings hast du keine Garantie – was gerade in unruhigen Zeiten für schlaflose Nächte sorgen kann.
Mischvarianten vereinen die Chance auf gute Erträge mit entsprechender Sicherheit für das einbezahlte Kapital. Eine derartige Mischform ist die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge. Hierbei hast du Kapitalgarantie auf deine Einzahlungen, allerdings keine Fixverzinsung. Dein Kapital arbeitet im Hintergrund nach gesetzlich festgelegten Kriterien im Wertpapierbereich – dafür bekommst du aber auf jeden Fall eine staatliche Förderung zwischen 4,25 und 6,75 Prozent und hast keinerlei Steuern zu tragen: keine Kapitalertragssteuer, Versicherungssteuer etc. Einen zusätzlichen Vorteil gibt es in der Auszahlungsphase, da hier die Zusatzpension von der Einkommenssteuer befreit ist. Lass dir in jedem Fall genau erklären, wie dein Geld für dich arbeitet, damit du eine deinem Sicherheitsbedürfnis bzw. deiner Spekulationsneigung entsprechende Veranlagung bekommst.
Art der Auszahlung
Auch solltest du dir Gedanken darüber machen, wie du dein Geld in der Pension gerne zur Verfügung hättest. Denn bei manchen Modellen bist du dazu verpflichtet, dein Kapital als lebenslange Rente in Anspruch zu nehmen. Tust du das nicht, drohen Abschläge – wie beispielsweise bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge. Willst du dir das Kapital auf einmal auszahlen lassen, musst du die halbe staatliche Förderung zurückzahlen und die Erträge mit der Kapitalertragssteuer versteuern.
Ist dir Flexibilität wichtig, dann solltest du dich für einen Tarif entscheiden, den du wahlweise als Einmalauszahlung oder als lebenslange Rente beziehen kannst. Bei lebenslangen Renten solltest du darauf achten, dass die aktuelle Sterbetafel garantiert wird – das bedeutet, auch wenn die Lebenserwartung bis zu deinem Pensionsantritt weiter steigt, deine Rente wird auf Basis der Lebenserwartung von heute berechnet und ist damit höher.
Extra-Absicherung
Weiters kannst du diverse Zusatzversicherungen in deine Pensionsvorsorge einbauen: Unfallversicherung, Ablebensschutz, Pflegegeldversicherungen oder Versicherungen für Prämienübernahmen bei Krankheit, Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit oder Karenz. Lass dir in jedem Fall durchrechnen, wie eine eigenständige Versicherung gestaltet wäre – denn hier ist das Preis- Leistungs-Verhältnis oft deutlich besser als bei einem Zusatzbaustein.
Vorsorge durch Immobilien
Auch durch den Ankauf einer Immobilie kannst du richtig vorsorgen: Einerseits hast du bei entsprechender Auswahl in eine relativ wertsichere Anlage investiert, andererseits machst du dich von Mietpreissteigerungen unabhängig. Du zahlst in der Pension dann nur noch einen Bruchteil dessen fürs Wohnen wie jemand, der noch zur Miete wohnt. Und schaffst somit einen Puffer in deinem Haushaltsbudget. Wenn du in der glücklichen Lage bist, eine Wohnung zusätzlich zu deinem eigenen Wohnbedürfnis anzukaufen, profitierst du über die Mieteinnahmen und bekommst eine fixe Zusatzpension, solange die Wohnung abbezahlt und dauerhaft an zuverlässige Mieter vermietet ist.
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