Erträgt Folter nicht

Iranischer Rapper in Haft fleht um Hinrichtung

Ausland
28.02.2024 22:00

Eigentlich hatte der festgenommene iranische Rapper Saman Yasin gegen die über ihn verhängte Todesstrafe erfolgreich Berufung eingelegt. Doch nun forderte der Musiker die Justiz der islamischen Republik auf, ihn doch zu töten: Die körperliche und psychische Folter im Gefängnis sei für ihn nicht mehr zu ertragen. 

Häftling fleht: „Bringt es zu Ende“
Doch ein Jahr nach der erfolgreichen Berufung hat der Rapper offenbar den Lebensmut verloren. BBC Persia veröffentlichte einen Brief von Yasin, der darin fleht: „Bitte verhängen Sie meine Todesstrafe. Ich habe keine Einwände und stimme zu. Nehmen Sie mir mein Leben, bringt es zu Ende.“ Man solle seine „mentalen, emotionalen und physischen Probleme“, die er in Haft erleide, beenden, führt er aus.

In den Texten seiner Lieder ging es um Ungleichheit, Unterdrückung und Arbeitslosigkeit. Das reichte dem iranischen Regime, um den Rapper zum Tode zu verurteilen. Der konkrete Vorwurf lautete: „Krieg gegen Gott“. Was unter diese Straftat fällt, wird nicht näher definiert. Die Anklage warf ihm zudem einen Mordversuch an einer Sicherheitskraft vor. Auch soll er einen Mistkübel angezündet haben - der Musiker bestreitet das. Gegen das drakonische Urteil legte Yasin schließlich Berufung ein - er hoffte, dass sein Fall danach neu verhandelt wird. 

Der kurdischstämmige Yasin war während der 2022 aufflammenden Proteste ein lautstarker Kritiker des iranischen Regimes. Seine Meinung verbreitete er auf Social-Media-Kanälen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Foltervorwürfe gegen die iranischen Behörden erhoben wurden: Ein weiterer Rapper, Toomaj Salehi, berichtete von Qualen während seiner Inhaftierung. Der Branchenkollege Yasins kam kurzzeitig sogar wieder frei - Anfang des Jahres wurde er allerdings erneut zu einer Haftstrafe verurteilt. 

Die Frauenrechtsaktivistin Mahsa Amini war 2022 während einer Festnahme durch die Sittenpolizei gestorben. Dies löste auch die landesweite Protestwelle aus. Hunderte Demonstranten wurden seitdem getötet und Zehntausende weitere verhaftet. 

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