Denkfabrik-Umfrage
In Österreich glaubt kaum jemand an Ukraine-Sieg
In Österreich glaubt kaum jemand an einen Sieg der Ukraine in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage der Denkfabrik ECFR, derzufolge nur sieben Prozent der Befragten mit einem militärischen Erfolg der Truppen Kiews rechnen. Außerdem sind demnach 49 Prozent der Ansicht, die Ukraine müsse Friedensverhandlungen mit Moskau führen.
Die Studie des European Council on Foreign Relations (ECFR) wurde am Mittwoch veröffentlicht. Sie wurde in zwölf EU-Mitgliedsstaaten durchgeführt. In Österreich wurden im Jänner 1111 Erwachsene befragt. Insgesamt gab es rund 17.000 Teilnehmer.
Ein Drittel für Unterstützung der Ukraine bei Rückeroberung
Insgesamt waren 31 Prozent der Meinung, die Ukraine müsse unterstützt werden, um die verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Dieser Aussage schlossen sich unter den österreichischen Teilnehmern 23 Prozent an. Die übrigen gaben an, dass sie keine der beiden Aussagen unterstützen, dass es ihnen egal sei oder dass sie es nicht wissen.
Die größte Unterstützung für eine Rückeroberung der Gebiete gab es unter den Befragten in Schweden (50 Prozent), bei gleichzeitig 31 Prozent, die für Verhandlungen waren. Am anderen Ende der Skala stand Ungarn, wo 16 Prozent die Ukraine unterstützt sehen wollen, während 64 Prozent sich Friedensverhandlungen wünschen.
Nur kleine Gruppe glaubt an militärischen Sieg der Ukraine
Mit 31 Prozent waren die Ungarn auch am häufigsten überzeugt, dass Russland den Krieg gewinnen werde, während nur eine kleine Gruppe an einen militärischen Sieg der Ukraine glaubt. In Österreich sieht jeder Fünfte (20 Prozent) einen russischen Sieg als den wahrscheinlichsten Ausgang des Krieges. Sieben Prozent sehen die Ukraine als Gewinner, während 36 Prozent von einer Verhandlungslösung ausgehen. In Polen, Schweden und Portugal gehen jeweils 17 Prozent der Befragten von einem ukrainischen Sieg aus - jeweils 14, 19 und 11 Prozent rechnen mit einem russischen Sieg.
Österreicher sehen Flüchtlinge „eher als Chance“
Der Krieg führte auch dazu, dass viele Ukrainerinnen und Ukrainer in EU-Länder flohen. Die Studienautoren fragten danach, ob diese Flüchtlinge „eher als Bedrohung“ oder „eher als Chance“ gesehen werden. In Österreich fiel die Antwort mit 33 zu 26 Prozent leicht zugunsten der ukrainischen Flüchtlinge aus. Negativ blicken dagegen die Polen (40 Prozent) und die Ungarn (37 Prozent) auf die geflüchteten Ukrainer.
Am anderen Ende standen wiederum die Schweden, wo nur zehn Prozent eine Bedrohung sahen und 52 Prozent eine Chance für ihr Land.
Auch die US-Wahl spielt eine gewichtige Rolle
Wie es mit der Unterstützung für die Ukraine weitergeht, wird auch die US-Wahl mitentscheiden. Sollte eine erneute Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten dazu führen, dass die Vereinigten Staaten ihre Unterstützung stark zurückfahren, wollen nur 14 Prozent der befragten Österreicher, dass die EU versucht, den Mangel so gut es geht auszugleichen.
42 Prozent finden gar, dass die EU dem potenziellen US-Beispiel folgen sollte. Weitere 17 Prozent wären für ein Beibehalten des aktuellen Unterstützungsniveaus.
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