74.000 Euro wert

51 Birkhühner zum Abschuss freigegeben

Oberösterreich
14.02.2024 10:58

Es ist eigentlich geschont, darf aber jetzt geschossen werden: das Birkhuhn in Oberösterreich. Gegen den Bescheid, der die Entnahme von 51 Tieren erlaubt, gibt es jetzt Protest und auch eine Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht gegen die „Trophäenjagd“. Es geht dabei um viel Geld. Und die Jäger sprechen von „nachhaltiger Nutzung“.

Der Bestand der Birkhühner gilt in Europa als stabil, es wird von 2,5 Millionen Brutpaaren gesprochen. Doch in Oberösterreich ist das Tier, das im Tiefland meist große, reich gegliederte Heide- und Moorgebiete sowie stark gelichtete Waldflächen bewohnt, ganzjährig geschont. Im Gebirge bevorzugt es Wald- und Baumgrenzen mit vielgestaltiger Zwergstrauchvegetation und offenen Matten. 

Ausnahmen nur außerhalb der Schonzeit
Der fasanartige Vogel darf nicht bejagt werden, das Jagdgesetz sieht in Oberösterreich aber vor, dass die Landesregierung Ausnahmen erlassen und Abschüsse außerhalb der Schonzeiten erlauben kann. Dies ist jetzt nach einem privaten Antrag für 51 Exemplare im Mai erfolgt.

Die Organisation Tierschutz Austria legte als Teil des Volksbegehrens für ein Bundesjagdgesetz dagegen Beschwerde ein, das Landesverwaltungsgericht ist am Zug. Die Tierschützer sehen keine Notwendigkeit, sondern argumentieren, dass es nur um Trophäenjagd gehe.

„Die Jagd auf Rauhfußhühner wie Birkhühner, Haselhühner und Auerhähne ist eine reine Trophäenjagd“, erklärt der ehemalige Tierarzt, Rudolf Winkelmayer: „Der private Zweck ist also vor allem, sich an der Tötung eines schönen Birkhahns zu erfreuen und das arme Tier dann ausgestopft zuhause aufzustellen. Oder aber die Schneidfedern am Hut zu zeigen.“

Dabei muss man wissen, dass der Abschuss von Birkhühnern bzw. -hähnen in Österreich durchaus üblich ist. Die Abschüsse werden um knapp 1500 Euro von Jagdreise-Veranstaltern angeboten. Wer nach Schweden fährt, kann den Abschuss von Birkhühnern um 90 Prozent billiger bekommen.

„Population ist stabil“
Beim Landesjagdverband sieht man die Abschüsse durchaus positiv: „Wenn man eine Tierart nutzt, besteht Bestreben, dass es dem Bestand gut geht“, sagt Geschäftsführer Christopher Böck. In Oberösterreich wird Birkwild nur alle zwei Jahre bejagt, vorm Ansuchen auf Abschuss müssen die Tiere am Balzplatz genau gezählt werden „und nur eine kleine Menge an Hähnen wird zum Abschuss freigegeben“. Seit Jahrzehnten sei die Population an Birkhühnern in Oberösterreich stabil.

Porträt von Krone Oberösterreich
Krone Oberösterreich
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