Versuchter Mord

Brutaler Autoraub in Wien: 15 Jahre Gefängnis

Gericht
13.02.2024 18:29

Zwei brutale Autoraube und ein Gewaltexzess an der Ex-Freundin und ihrem Ehemann - die Anklage in Wien gegen einen 35-Jährigen erschreckt. Was der Verteidiger als „schlechten Krimi“ sieht, stufen die Geschworenen als versuchten Mord und schweren Raub ein. Der Serbe muss nun 15 Jahre ins Gefängnis. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. 

Mit Handschellen, zusätzlich fixiert an einem Fesselgurt und Ketten an den Füßen wird der 35-Jährige in den Verhandlungssaal im Wiener Landesgericht geführt. Schon dieses Bild lässt auf die Vergangenheit des Angeklagten schließen. Ihm werden drei unfassbare Gewalttaten vorgeworfen - eine übertrumpft die andere. 

Opfer einfach liegen gelassen 
Mit Komplizen soll der Serbe auf brutalste Weise Autos geraubt haben : Im Oktober 2016 prügelte die Bande einen 19-Jährigen, packten ihn in den Kofferraum seines Mercedes und luden ihn schwer verletzt auf einem Feldweg einfach ab. Vier Tage später das nächste Opfer, ein 53-jähriger Wiener. Bewusstlos geschlagen, luden sie auch ihn in den Kofferraum seines Opels ein. 

Der Unterschied zum ersten Opfer: „Er ist schon am Boden gelegen und hat sich nicht mehr gerührt“, trug die Staatsanwältin am ersten Prozesstag die Anklage wegen versuchten Mordes vor. Denn die Verletzungen, mit denen der Mann in einer Lagerhalle liegen gelassen wurde, waren lebensbedrohlich. „Er war in einem schlimmen Zustand“, räumt einer der bereits verurteilten Komplizen im virtuellen Zeugenstand aus seiner Strafhaft in Italien ein.

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Ich war mir sicher, dass das die letzten Minuten in meinem Leben wären. Er meinte, dass er das schon lange vorhatte. Meine Frau flehte ihn immer wieder an, mich nicht zu töten.

Eines der Opfer vor der Polizei

Und nicht nur Unbekannte sollen dem Serben und seiner Bande zum Opfer gefallen sein. Er soll seine Ex-Freundin und ihren Ehemann entführt, beide in einer Garage in Wiener Neustadt schlimm zugerichtet haben. „Ich war mir sicher, dass das die letzten Minuten in meinem Leben wären. Er meinte, dass er das schon lange vorhatte. Meine Frau flehte ihn immer wieder an, mich nicht zu töten“, sagte der Neue seiner Ex bei der Polizei aus. Die Frau soll der Angeklagte auch mehrmals vergewaltigt haben. 

Verteidigung: „Ein schlechter Krimi“
Zum Prozess in Wien erscheint das Ehepaar als Zeugen nicht. Schon seit Monaten sind sie, für die Behörden nicht mehr greifbar, halten sich laut letzten Informationen in Rumänien auf. Ein Antrag von Verteidiger Michael Dohr, die beiden ausfindig zu machen, wird von dem Richtersenat abgelehnt. Schließlich dauere das Verfahren ohnehin schon seit 2016 an. Denn der 35-jährige Angeklagte tauchte nach den Taten in Serbien unter.

Und obwohl seine Mittäter bereits zu rechtskräftigen langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden, ihn alle schwer belasten, bleibt er dabei, quasi unschuldig zu sein. Beim fast tödlichen Autoraub des Opels sei er zwar dabei gewesen, wäre aber immer in seinem Auto sitzen geblieben und hätte niemanden geschlagen. Die Brutalität gegenüber seiner Ex und dem Ehemann sei so nie passiert. „So, wie es die Staatsanwaltschaft geschildert hat, ist es ein schlechter Krimi“, spricht Verteidiger Dohr im Namen seines Mandanten.

Das sehen die Geschworenen nicht so, sondern bewerten die Gewaltexzesse des Bandenbosses als versuchten Mord und zweifachen schweren Raub. Der 35-Jährige fasst dafür fast acht Jahre nach den Taten nicht rechtskräftig 15 Jahre Gefängnis aus. Von dem Faktum betreffend seiner Ex und ihrem Ehemann wird er freigesprochen, die Laienrichter erachten dies knapp nicht als erwiesen.

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