Die Entdeckung kommt überraschend, waren Astronomen doch bis dato davon ausgegangen, dass langjährige Seen mit flüssigem Methan nur in den Polregionen von Titan vorkommen. "Wir dachten bisher, dass es auf Titan einfach nur weitläufige Dünen am Äquator und Seen an den Polen gibt. Wir wissen aber nun, dass Titan deutlich komplexer ist, als wir bislang angenommen haben", sagte Linda Spilker, die Cassini-Projektwissenschaftlerin am Jet Propulsion Laboratory der NASA im kalifornischen Pasadena.
Füllt Methan-Quelle den See?
Die Sonde "Cassini" (Bild 2) hat während ihrer ganzen Mission bisher nur ein einziges Mal Regen in der (im Bild dunkel gefärbten) Sangri-La-Region am Äquator von Titan nachgewiesen. Hauptautorin Caitlin Griffith vom "Cassini"-Team an der University of Arizona in Tucson vermutet daher, dass der "tropische" See von einer unterirdischen Methan-Quelle gespeist wird. Es könnte weitere solcher "Oasen" geben, so die Wissenschaftler.
Wie Griffith und ihr Team im Fachmagazin "Nature" berichten, erhoffen sie sich von den neuen Erkenntnissen und dem Studium der Feuchtgebiete auf Titan weitere Informationen über Wetter und Klima auf dem Saturnmond, dessen Oberflächentemperatur um ein Vielfaches niedriger ist als die der Erde.
Titan größter Mond des Saturn
Mit einem Durchmesser von 5.150 Kilometern ist Titan der größte der über 60 Saturnmonde und der einzige, der über eine Atmosphäre verfügt. Wie die Erde verfügt Titan über einen Flüssigkeitskreislauf, wobei auf dem Saturnmond statt Wasser flüssige Kohlenwasserstoffe wie Methan und Ethan zirkulieren. Wegen der stickstoffreichen und dichten Atmosphäre sowie des Vorhandenseins von Flüssigkeiten in selbiger gilt Titan als der erdähnlichste Himmelskörper unseres Sonnensystems.
Die Sonde "Cassini" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Weltraumbehörden der USA, Europas sowie Italiens. Sie wurde anno 1997 auf die Reise geschickt und umkreist den Saturn seit dem Jahr 2004.
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