Zwischen 19 und 25 Jahre alt und arbeitslos - dieses Schicksal nimmt in Oberösterreich zu. Hohe Forderungen gegenüber Firmen, die lange Zeit auch erfüllt wurden, aber nun in der Krise zum Bumerang werden, und der Trend zum Job-Hopping befeuern die Situation. Das Arbeitsmarktservice ist alarmiert.
Iris Schmidt ist alarmiert: Von den knapp 43.400 Personen, die im Jänner in Oberösterreich ohne Job waren, waren mehr als 5700 jünger als 25 Jahre. „Die Zahlen begannen schon Mitte des letzten Jahres zu steigen“, sagt die Chefin des Arbeitsmarktservice OÖ, „wir haben deshalb schon im Herbst reagiert und unsere Strategien umgestellt“.
„Viele orientieren sich heute viel rascher um und machen einen Jobwechsel. Wir wollen da Maßnahmen setzen, um das Job-Hoppen in kürzeren Abständen verhindern.
Iris Schmidt, Geschäftsführerin des Arbeitsmarktservice OÖ
„Genau hinschauen“
Allein im Februar werden zusätzlich 1700 Berufsorientierungsangebote Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugute kommen, um sie rascher wieder in den Arbeitsmarkt zurückzubekommen. Für das AMS ist das zugleich auch der Beginn einer noch intensiveren Spurensuche: „Es gilt, da genau hinzuschauen, was die Ursachen sind und was es braucht, um gegenzusteuern.“
Die Gründe für die zunehmende Arbeitslosigkeit bei den Jungen scheinen jedenfalls vielschichtig: Einerseits trennten sich Firmen in der aktuellen Krisensituation schneller von jenen Beschäftigten, die zuvor hohe Forderungen gestellt und auch erfüllt bekommen hatten.
Trend zum Job-Hopping
Andererseits gibt’s auch einen Trend zum Job-Hopping: „Sie hören immer, dass die Betriebe ja händeringend Personal suchen. Dann sind sie zwei, drei oder vier Monate bei einem Unternehmen, schauen sich das an und entscheiden dann, doch wieder etwas anderes zu machen“. Mehr als 50 Prozent der jungen Erwachsenen, die arbeitslos sind, haben außerdem nur einen Pflichtschulabschluss. Auch psychische Probleme nehmen zu.
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